Mönchengladbach Migranten den Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen

Mönchengladbach · Zahlreiche Menschen mit Migrationshintergrund nutzten im Rathaus Rheydt die Möglichkeit, sich zum Thema "Arbeiten in Deutschland" zu informieren.

 Angelika König von der Agentur für Arbeit

Angelika König von der Agentur für Arbeit

Foto: Detlef Ilgner

Viele Menschen flüchten aufgrund von Gewalt, Krisen und Zwang in ihrem Heimatland nach Deutschland. Andere kommen hierher, weil sie sich größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhoffen. Doch für viele Migranten gestaltet sich der Einstieg in das Berufsleben nicht immer leicht und hinterlässt oftmals viele offene Fragen, wie: Wo finde ich Qualifizierungsangebote und eine Arbeitsstelle? Wie funktioniert Ausbildung überhaupt in Deutschland? Werden die im Heimatland erworbenen Abschlüssen anerkannt? Wo kann ich Deutsch lernen?

Um diese und weitere Fragen zu beantworten und beratend zur Seite zu stehen, veranstaltete das "Netzwerk W - Wiedereinstieg im MG", im Rathaus Rheydt eine Infoveranstaltung zum Thema "Arbeiten in Deutschland". Das Netzwerk setzt sich aus diversen Akteuren der Arbeitsmarkt-, Gleichstellungs- und Bildungspolitik sowie den Wohlfahrtverbänden zusammen.

Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Mönchengladbach, die IHK Mittlerer Niederrhein, die VHS, diverse Migrationsberatungsstellen sowie die Stadt Mönchengladbach und Anbieter von Deutschkursen, informierten bei dieser Gelegenheit an insgesamt sieben Themeninseln. Dass die Besucher nicht hätten unterschiedlicher sein können, weiß Angelika König, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit und Mitorganisatorin der Veranstaltung. "Uns haben heute viele Schüler von Sprachschulen unterschiedlichsten Alters besucht - darunter Schulabsolventen oder auch ein 50-jähriger Mann. Doch alle haben das gleiche Ziel: den Einstieg ins Berufsleben."

Am gut besuchten Infostand der Agentur für Arbeit informierte Berufsberater Guido Lingens zum Thema Ausbildung, Praktikum und die nötigen Deutschkenntnisse. "Das Interesse hier ist sehr groß", sagt Lingens. "Viele der Migranten sind durchaus gut qualifiziert, haben eventuell schon in ihrem Heimatland studiert oder bringen die Qualifikation dafür mit."

Der 20-jährige Amir ist vor zwei Jahren von Syrien nach Deutschland gekommen. Seine Deutschkenntnisse sind schon sehr gut. "Am liebsten würde ich einen handwerklichen Beruf erlernen", sagt er, "deshalb bin ich auch heute hier."

Denjenigen, die in ihrer Heimat bereits ein Studium absolviert haben, steht die Volkshochschule Mönchengladbach beratend zur Seite. René Penke, Zweigstellenleitung Rheydt, hilft Migranten bei der Anerkennung ihres Abschlusses. "Unsere Aufgabe ist es, zu recherchieren, gemeinsam Anträge auszufüllen und die Anerkennung auf den Weg zu bringen", sagt Penke. "Ist der Abschluss beispielsweise nicht anerkennungsfähig, versuchen wir gemeinsam Alternativen zu entwickeln, Bewerbungsunterlagen zu erfassen und dem Migranten dadurch den Weg in die Arbeit zu ermöglichen."

Weitere Informationen zum Netzwerk W gibt es im Internet auf www.netzwerk-mg.net.

(RP)
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