Mönchengladbach "MG steht auf" wirbt Mitstreiter mit Köln-Vorfall

Mönchengladbach · Das Bündnis "Aufstehen!" ist entsetzt und lädt für heute zu einer Gedenkstunde "Flucht" ein.

Übergriffe in Köln: Was wir wissen – was wir nicht wissen
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Foto: dpa, obe kno

Die rechtspopulistische Bewegung "Mönchengladbach steht auf" nutzt die Übergriffe an Silvester am Kölner Hauptbahnhof für Hetze gegen Flüchtlinge. Sätze wie "Kulturfremde Invasoren besetzen Köln. Sie vergewaltigen, sie rauben, und sie lachen über uns. Ein Raubzug durch die neue Heimat" sind auf der Facebook-Seite zu lesen.

Oder: "Wie viele Mädchen und Frauen wurden noch durch orientalische Jungs missbraucht und vergewaltigt?". Gleichzeitig hoffen die Köpfe der Bewegung, dass die Kölner Vorfälle ihnen mehr Mitstreiter auch für die heutige dritte Kundgebung mit Abendspaziergang auf dem Kapuzinerplatz in die Hände spielt. Auf der Facebook-Seite heißt es unter anderem: "Die Ereignisse in Köln, Hamburg und Stuttgart zu Silvester sollten nun auch die bräsigste Trantüte vom Sofa holen. Los geht's - holen wir unser Land zurück."

Das Bündnis "Aufstehen! Für Menschenwürde. Gegen Rechtsextremismus" ist entsetzt über solche Aussagen. Es hat heute ebenfalls zu einer Aktion aufgerufen. Bei der "Gedenkstunde an die Flucht der Heiligen Familie aus Ägypten" soll auch an die Situation der heutigen Flüchtlinge erinnert werden. Die evangelische und die katholische Kirchen unterstützen die Aktion, die um 18. 30 Uhr in der Christuskirche beginnt.

Nach Vorträgen im Gotteshaus gehen die Teilnehmer über den Kapuzinerplatz und den Alten Markt zur Citykirche, wo es eine Abschlussansprache geben wird. Ferdinand Hoeren vom Bündnis "Aufstehen!" hatte gehofft, dass die Veranstaltung der Rechtspopulisten verboten oder an eine andere Stelle verlegt werden können. "Ich will nicht, dass Menschen, die für eine gute Sache eintreten, von Leuten angepöbelt werden, die mit ihren Aussagen nur um Haaresbreite an Straftaten vorbeischrappen." Doch um dies durchzusetzen, müssten Bestimmungen verändert werden. "Genau deshalb werde ich jetzt mit unseren Landtags- und Bundestagsabgeordneten sprechen", sagt Hoeren.

(RP)
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