Mönchengladbach Mehr als 1700 Liter Blut gespendet

Mönchengladbach · Seit 20 Jahren ruft das Berufskolleg Volksgarten zur Blutspende auf.

 Sofian (19) nutzt die Gelegenheit, um im Berufskolleg Blut zu spenden: Es ist seine erste Blutspende, seit er in Deutschland ist.

Sofian (19) nutzt die Gelegenheit, um im Berufskolleg Blut zu spenden: Es ist seine erste Blutspende, seit er in Deutschland ist.

Foto: Rietdorf

Blutspenden retten Leben: Ob nach einem Unfall oder bei einer Blutvergiftung nach einem Zeckenbiss, ob bei Verbrennungen oder bei chronischen Krankheiten, ja sogar bei Geburten - überall werden Blutkonserven benötigt. Das Deutsche Rote Kreuz führt in Mönchengladbach jedes Jahr 85 Blutspendeaktionen durch, eine der größten findet seit 20 Jahren im Berufskolleg Volksgarten statt. Eindrucksvolle 1756 Liter sind bisher gespendet worden. Jetzt kommen noch einmal mehr als hundert Liter dazu. Grund genug für das DRK, danke zu sagen.

"Solche Gelegenheiten wie hier am Berufskolleg sind unglaublich wichtig für uns", erklärt Gabriele Hoch vom DRK-Blutspendedienst West. "Hier machen junge Menschen die ersten Erfahrungen mit Blutspenden. In unserer schnelllebigen Zeit erfahren sie, was es heißt, Zeit zu schenken, körperlichen Einsatz zu zeigen und regelmäßig dabei zu bleiben." Die Regelmäßigkeit und lange Tradition führt an diesem Tag zu einer ungewöhnlichen Konstellation: Maik Boochs, Geschäftsführer des DRK in Mönchengladbach, gratuliert nicht nur zur 20. Blutspendeaktion, er hat als Schüler im Berufskolleg auch selbst vor etwa zwei Jahrzehnten seine erste Blutspende geleistet.

Die aktuellen Schüler zeigen sich ebenfalls hochmotiviert. "Wir haben etwa 250 Anmeldungen, mehr geht nicht", sagt Annette Rösener, Lehrerin und eine der Organisatorinnen der Aktion. "Dreihundert an einem Tag könnte der Blutspendedienst nicht bewältigen", stimmt Hoch zu.

Für die Schule bedeutet die Aktion hohen Aufwand: Turnhalle und ein Unterrichtstrakt sind einen ganzen Tag lang belegt. Im Vorfeld finden Informationsveranstaltungen für die Schüler statt, in denen auch ihre Fragen beantwortet werden. "In jeder zweiten Klasse sitzt jemand, der schon einmal eine Blutspende bekommen hat", weiß Rösener. Dadurch wird der Sinn der Spende greifbarer für die jungen Leute. Die Schülerinnen und Schüler können auch Ängste artikulieren und bekommen Antworten. Hemmschwellen werden so abgebaut. Die Hälfte der Spender im Berufskolleg sind Erstspender.

Das Berufskolleg Volksgarten ist das einzige Berufskolleg in der Stadt, das eine groß angelegte Blutspendeaktion durchführt. "Für uns gehört das auch zur Werteerziehung", erklärt Lehrer Christian Rousseux. Die Hilfsbereitschaft der jungen Leute werde jedenfalls in der Öffentlichkeit oft unterschätzt, meint Annette Rösener.

Auch an diesem Tag spenden sie von 9 bis 16 Uhr ihr Blut - um anderen zu helfen.

(RP)
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