Mönchengladbach Lyrischer Zapfenstreich bei Schelsener Schützenfest

Mönchengladbach · Mit einem Gedicht von Andreas Gryphius begann General Hans-Peter Hamacher seine Ansprache zur Kranzniederlegung am Ehrenmal. Es beschreibt die Zerstörung und den Schrecken des 30-jährigen Krieges.

 Bestes Wetter, beste Stimmung - die Schelsener hatten Glück mit ihrem diesjährigen Schützenfest.

Bestes Wetter, beste Stimmung - die Schelsener hatten Glück mit ihrem diesjährigen Schützenfest.

Foto: Isabella Raupold

Die Schützen der St.-Josef-Bruderschaft erinnerten an die Opfer aller Kriege und gedachten auch den Opfern von Naturkatastrophen und Flugzeugabstürzen. "Das Ehrenmal ist für uns ein lebendiges Zeichen und Mahnmal", sagte Hamacher. Er rief seine Schützenbrüder auf, für die einzustehen, die in diesen Tagen keine Heimat haben, weil sie auf der Flucht sind.

Dass es bei einem Schützenfest auf mehr als das Feiern ankommt, hatte schon Pfarrer Karl-Heinz Hendker in seiner Predigt angesprochen. Er mahnte, dass die vielen kleinen Begegnungen ein Schützenfest erst so richtig besonders machten. "Andere zieht es im Sommer in den Süden, Pfarrer Hendker zieht es nach Schelsen. Hätten wir mehr solch rüstige Rentner, gäbe es keinen Priestermangel", erklärte Bezirksbundesmeister Horst Thoren beim Frühschoppen. Der Schützenchef war gekommen, um einige Ehrungen vorzunehmen. So verlieh er das Silberne Verdienstkreuz an Torben Müller, Lothar Potkura und Dirk Neeten. Über den Hohen Bruderschaftsorden freuten sich Heinz-Josef Pape, Alfred Hübner und Reinhold Kießner. Hans-Joachim Karasch erhielt den St.-Josef-Orden.

Mit Blick auf König Jürgen Neuenhausen erkannte Horst Thoren: "In Schelsen gibt es Majestäten in Übergröße. Ein so langer König kann auch Bezirkskönig werden." Die Inhaber dieses Amtes fallen nämlich gerne schon einmal etwas größer aus. Für einige Schelsener Schützen war der Frühschoppen eine harte Angelegenheit. Bis in die Nacht hinein hatten sie gefeiert und mussten gestern schon früh wieder aufstehen. Für die Ewigkeit festgehalten hat das ein Kameramann, den der Schützenzug "Jägermeister" engagiert hatte. Der Zug lässt einen Film produzieren, der ein ganzes Schützenjahr zeigen soll. Das Ziel ist es, festzuhalten, das ein Schützenzug nicht nur feiert, sondern viel mehr erlebt.

(cli)
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