Mönchengladbach Lückenschluss an der Staufenstraße

Mönchengladbach · Die Architekten von Ledwig + Spinnen treten jetzt auch als Bauherren auf. Sie haben sich mit Bienen & Partner für ein Neubauprojekt in Maria-Hilf-Nähe zusammengeschlossen. Dort entstehen auf fünf Etagen neun Eigentumswohnungen.

 Mit dem Neubau an der Staufenstraße 8 wird eine klassische "Zahnlücke" geschlossen.

Mit dem Neubau an der Staufenstraße 8 wird eine klassische "Zahnlücke" geschlossen.

Foto: Ledwig + Spinnen

Das Projekt ist ja mal komplett in die Hose gegangen: Die Zielgruppe, die man eigentlich hatte ansprechen wollen, die meldete sich nämlich einfach nicht. Menschen jenseits der 50 aus dem Bereich Bunter Garten/Großheide/Windberg, die ihre zu groß gewordenen Häuser abstoßen und einen altersgerechten, citynahen Ersatz in Form von Eigentumswohnungen suchen. "Stattdessen kamen Menschen aus den Bereichen Hehn, Volksgarten, Wickrath, Pesch und sogar Viersen, die im Alter citynaher wohnen wollen", sagt Makler Norbert Bienen und lacht: "Also wirklich nicht die, die wir im Visier hatten." Und ein jüngeres Ehepaar war sogar auch noch dabei! Aber sei's drum: Wenn man dieser Tage nach nur vier Monaten Vertrieb den Verkauf der letzten Wohnung finalisiert, obwohl man das eigentlich erst für die Jahresmitte anvisiert hatte, darf das Projekt natürlich mit Fug und Recht als beachtlicher Erfolg verbucht werden.

Es handelt sich um einen Neubau an der Staufenstraße 8 - und einen Ersatz für eine klassische "Zahnlückenarchitektur". Teils wurde das Grundstück in der Vergangenheit zum Parken benutzt, im weit zurückgesetzten Teil befand sich lange Zilles Elektronik. Nun wird die Lücke architektonisch anspruchsvoll geschlossen, nur das rückwärtige Mäuerchen wird in den Neubau integriert. Außerdem ist das Projekt ein ungewöhnliches. Denn die Gladbacher Architekten von Ledwig + Spinnen treten zugleich als Bauherren auf - "das ist unser drittes Projekt dieser Art. Wir wollen uns nun auch als Ledwig + Spinnen Immobilien eine Marke schaffen", sagt Jürgen Spinnen. Und sie kooperieren zudem erstmals mit den Beratungs- und Vermarktungsexperten von Bienen & Partner - eine Kombination, die offenbar Lust auf mehr macht. "Wir wollen das nächstes Jahr mit einem anderen Projekt wieder machen", sagt Spinnen. Wo, werde aber noch nicht verraten.

 Der Neubau von der rückwärtigen Seite aus gesehen.

Der Neubau von der rückwärtigen Seite aus gesehen.

Foto: Ledwig + Spinnen

Doch zurück zur Staufenstraße. "Wir zeigen mit diesem Projekt, dass in Mönchengladbach Quadratmeterpreise von 2800 bis 3200 Euro zu erzielen sind", sagt Norbert Bienen - wobei die neun, zwischen 112 und 169 Quadratmeter großen Wohnungen etliches mehr als lediglich die durchschnittliche Bauträgerausstattung enthielten. "Die Interessenten können die Wohnungen individuell mitgestalten, nach dem Motto: Der Architekt plant mit dir deine Wohnung", sagt Dietmar Ledwig. Der Bau ist fünfgeschossig, statt einer Tiefgarage ist die Garage im Erdgeschoss, auf Wunsch mit Doppelparker-Plätzen. Auch Anschlüsse für E-Bikes wird es geben. Beginn der Bautätigkeiten war Anfang des Jahres, nachdem das Areal schon vor einigen Jahren gekauft worden war. Schon im Dezember soll dann alles bezugsfertig sein. "Besonders toll ist, dass man über die Baumwipfel und die Hermann-Piecq-Anlage den Wasserturm wird sehen können", sagt Dietmar Ledwig.

Apropos Piecq-Anlage: Natürlich liegt die Verkehrsachse vor der Tür. "Aber die Lärmemissionen sind absolut im Rahmen", sagt Jürgen Spinnen. "Und alle waren sich des Geräuschpegels bewusst, weil sie ja in die Stadt ziehen wollten." Und zudem an den Rand eines (wahrscheinlichen) künftigen Hot-Spots - das in einigen Jahren umzubauende Maria-Hilf-Gelände ist nicht weit.

(RP)
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