Mönchengladbach Linienbus-Testphase stößt auf immer größeren Widerstand

Mönchengladbach · IHK, Handelsverband und Citymanagement fordern Gestaltungswettbewerb. Stadt droht Rückzahlung.

CDU und SPD bläst der Wind kräftig ins Gesicht: Gegen ihre Absicht, die Hälfte der Linienbusse für eine Testphase von einem Jahr aus der Hindenburgstraße zu verbannen und sie über die Steinmetzstraße fahren zu lassen, formiert sich der Widerstand. Und der ist immens. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, der Handelsverband NRW und das Gladbacher Citymanagement, stehen dieser Initiative nicht nur sehr kritisch gegenüber. Sie befürchten sogar erhebliche finanzielle Nachteile, die auf die Stadt zukommen könnten.

Es könne sein, dass die Stadt dann eine Million Euro an das Land zurückzahlen müsse, schreiben die drei Institutionen in ihrem gemeinsamen Brief. Denn: Beim mit öffentlichen Mitteln geförderten Umbau der Hindenburgstraße habe es Zuschüsse gegeben und die seien an den zweispurigen Busverkehr gebunden gewesen. Würde dies jetzt geändert, müsste die Stadt das Geld zurückzahlen. "Angesichts der angespannten Haushaltslage raten wir dringend dazu, die Vereinbarkeit einer Testphase mit den Auflagen der Förderung zu überprüfen und dies mit dem Ministerium abzustimmen", heißt es im Schreiben.

Die Institutionen zweifeln auch den Nutzwert der Testphase an, solange es keine konkreten Gestaltungskonzepte für den gewonnenen Straßenraum vorlägen. Deshalb fordern IHK, Handelsverband und Citymanagement in ihrem Brief einen Gestaltungswettbewerb mit der NEW. Gegen eine Testphase würden auch die Erfahrungen sprechen, die bei den Busumleitungen während der Minto-Baustelle gesammelt wurden. Damals hätten sich die Passantenfrequenzen verändert. Und auch die mehrmalige Änderung der Verkehrsführung auf der Marktstraße in Rheydt habe eher zu Verunsicherung geführt.

(RP)
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