Mönchengladbach Lerneffekte, Vielfalt - aber kein Hockey

Mönchengladbach · Bei der Sportlerehrung der Stadt im Haus Erholung wurde deutlich, dass Gladbacher in verschiedensten Sportarten erfolgreich sind - und das zuweilen mit großer Konstanz. Eine frühere Vorzeigesportart jedoch fehlte völlig.

 Leistungsstark: Gladbachs erfolgreichste Sportler des Jahres 2015 wurden von der Stadt geehrt. Es gab Erfolge auf internationaler und nationaler Ebene.

Leistungsstark: Gladbachs erfolgreichste Sportler des Jahres 2015 wurden von der Stadt geehrt. Es gab Erfolge auf internationaler und nationaler Ebene.

Foto: Stadt

Es war ein Abend mit einigen Lerneffekten in der guten Stube der Stadt, oben im Kaisersaal des Haus Erholung. Zum Beispiel für die Borussen-Profis, die erstmals mit der kompletten Mannschaft zur Sportlerehrung der Stadt kamen. Sie sind in den vergangenen Wochen auf dem Rasen ja ab und an auf der Suche nach der richtigen Balance gewesen. Was das angeht, sind die Kunstradfahrer der RV Adler, die im 4er Deutscher Meister und im 6er DM-Dritter wurden, absolute Experten: "Die Kunst ist, das Fahrrad in der Balance zu halten", erklärte Daniel Schiffers und machte es auf der Bühne im Kaisersaal des Haus Erholung gleich mal vor.

Derweil stellte die Ruderin Stefanie Weigt klar, dass Erfolg immer eine Kombination ist aus "Kraft und Kopf", also körperlicher und taktischer Fitness. Nun ja, und dass alle von den fast 70 Athleten, die am Donnerstag für ihre außergewöhnlichen Leistungen im Jahr 2015 ausgezeichnet wurden, auch hart für ihren Erfolg gearbeitet haben, das war dann die am wenigsten überraschende Erkenntnis, die Moderator Marcel Klein auf der Bühne aus den Sportlern herauskitzelte. "Von nix kommt nix", erklärten die Fußballerinnen der Hephata-Stiftung, die sich mit 77:0 Toren für die Special Olympics qualifiziert und bei den Spielen in Los Angeles dann Platz vier erreicht hatten.

 Ein Leben für den Gladbacher Sport: Rolf Göttel wird von Frank Boss (l), und Hans-Wilhelm Reiners (r.) geehrt.

Ein Leben für den Gladbacher Sport: Rolf Göttel wird von Frank Boss (l), und Hans-Wilhelm Reiners (r.) geehrt.

Foto: Stadt

Gladbachs Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners, der mit wechselnden Mitstreitern die Preise verlieh, sah sich angesichts der sportlichen Vielfalt auf der Bühne einmal mehr darin bestätigt, dass "seine" Stadt den Zusatz "Sportstadt" definitiv verdient hat. So sah es auch Frank Boss, der Vorsitzenden des Sportausschusses, der zu guter Letzt Rolf Göttel ob seines fast lebenslangen Einsatzes für das Schiedsrichterwesen und überhaupt für den Gladbacher Sport einen Ehrenpreis verlieh: "Allein aufgrund der Vielzahl der Sportler, die wir geehrt haben, kann man sagen, dass wir das Etikett Sportstadt verdienen", sagte Boss.

Tatsächlich war es ein bunter Strauß an Sportarten, in denen Gladbacher im vergangenen Jahr Titel und Medaillen auf internationaler und nationaler Ebene eingesammelt hatten. Viele sind, was das angeht, sozusagen Wiederholungstäter. Wie die Judoka des 1. JC, die alle Jahre wieder Edelmetall auf allen Ebenen einsammeln. 2015 wurde unter anderem das Frauenteam Dritter bei der deutschen Endrunde in der hiesigen Jahnhalle. Die Tatsache, dass es so viele bekannte Gesichter auf der jährlichen Ehrung zu sehen gibt, spricht für eine kontinuierlich gute Arbeit im Sport der Stadt.

Stadtsportbund-Präsident Rombey imponiert die "große Breite" der Sportarten, er sieht "eine lange Tradition im Behindertensport und eine Domäne im Kampfsport". Die eine oder andere Kampfsportart, in der Gladbacher zu den Besten gehören, kannte er bis dato nicht. Ein weiterer Lerneffekt also. Eine Sportart indes fehlte: Hockey, früher eine Domäne in Gladbach, das sich sogar "Hockeyhauptstadt" nannte. "In allen Sportarten gibt es Höhen und Tiefen. Ich hoffe, dass die Hockeyklubs bald wieder erfolgreich sein werden", sagte Rombey.

(RP)
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