Mönchengladbach Lehrer, Eltern, Schüler - alle zogen toll mit

Mönchengladbach · Von knapp über null auf mehr als 1300: Das ist die Erfolgsgeschichte des Franz-Meyers-Gymnasium Giesenkirchen. Ein Jahr wurde es mit zwei Eingangsklassen als Unterabteilung des Odenkirchener Gymnasiums geführt, im Herbst 1975 dann als eigenständige Schule eröffnet - zunächst in einer Art Barackenlager mit ausrangierten "Bretterbuden" und zwei Klassenräumen der benachbarten Hauptschule Asternweg. Fünf Jahre später wurde die Schule in Franz-Meyers-Gymnasium umbenannt und bekam einen Neubau - zu Dank und Ehre des ehemaligen NRW-Ministerpräsidenten und Mönchengladbacher Ehrenbürgers, der 1974 als Ratsbeauftragter nach politischem Gerangel Giesenkirchen vor Mülfort den Zuschlag gegeben hatte, das zunächst als Standort vorgesehen war.

 "Teambuilding" sagt man heute: Das Kollegium trifft sich im Garten der Familie Elsenbroich in Wickrath.

"Teambuilding" sagt man heute: Das Kollegium trifft sich im Garten der Familie Elsenbroich in Wickrath.

Foto: Ilgner (1), kn (9)

Ein neues Gymnasium am Rande Mönchengladbachs wurde zum Senkrechtstarter. An der Spitze stand der erst 37-jährige Ernst Elsenbroich. "Doch unser Erfolg war nur möglich, weil alle großartig mitzogen", sagt er. "Die Kollegen machten von sich aus jede Menge unbezahlte Überstunden, und ohne das große Engagement der Elternschaft hätten wir es nie geschafft."

1978 gab es bereits 250 Anmeldungen, sieben Parallelklassen wurden eingerichtet. Und es wurde immer mehr. Mehr als 1300 waren es in der Spitze. Die Schüler kamen längst nicht nur aus Giesenkirchen, sondern auch aus Morr, der Rheydter Innenstadt, Jüchen und Korschenbroich, wo es damals noch kein Gymnasium gab.

Das "Franz Meyers" machte auch sehr engagiert Werbung: mit regelmäßigen inoffiziellen "Aussprech"-Elterabenden in Gaststätten, beim Mitziehen im von Eltern und Lehrern gebauten Wagen im Veilchendienstagszug der Gesamtstadt, mehrtägigen Ausflügen schon für die Sextaner und Skikursen in Österreich für die in der achten Klasse. Oder mit Kursangeboten auch für Eltern in Mathematik und Englisch. Das erinnert an Ernst Elsenbroichs Erlebnis bei seiner Einschulung am Hugo-Junkers-Gymnasium mit dem Kommentar der Schule, die Eltern könnten ihrem Kind auf dem Gymnasium doch gar nicht helfen ...

(oes)
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