Mönchengladbach Kunst schaffen mit Entwicklungen aus der Industrie

Mönchengladbach · Wo könnte man besser über Kunst sprechen, ihre Bedeutung diskutieren als inmitten der Kunst. Die Galeristen Klaus Noack und Guido Nawroth pflegen mit ihrer Diskussionsrunde "Art-Forum" die Gesprächskultur über Kunst regelmäßig.

Zur Ausstellung "2008+ Atompops und CT-Paintings" des Düsseldorfer Künstlers Thomas Schönauer hat das Galeristen-Duo eine Spannung versprechende Gesprächsrunde zusammen getrommelt: den Architekten Klaus Springer, die Kunsthistorikerin Ursula Lytton und den Fotografen Stefan Lindauer. Die Moderation der Diskussion leitete die Kulturjournalistin Regine Müller.

Thomas Schönauers Arbeiten bieten sich für diese Gesprächsrunde geradezu an. Denn die von ihm verwendeten Materialien finden auch in der Industrie Verwendung: Edelstahl, Expoxidharz und Farbe. Die Mischung, die Schönauer für seine "CT-Paintings verwendet" ist eine spezielle Entwicklung, für die er von dem Entwicklungschef einer Lackfabrik beraten wurde.

"Der hatte viel Spaß an der Entwicklung", verrät Schönauer und das Lächeln um seine Mundwinkel verrät, dass auch er die Entwicklung mit Freude verfolgt hat. Mit dem Expoxidharz wurde die besondere chemische und physikalische Voraussetzung geschaffen, die die Dreidimensionalität seiner Bilder erst ermöglicht.

Zusammenarbeit mit Statiker

Nicht nur die Dynamik, die Farbintensität und die Ausstrahlung der Skulpturen und Bilder bestaunte der Architekt Klaus Springer. Als technisch versierter Mensch faszinierte ihn auch die handwerkliche Präzision, die Schönauers Arbeiten auszeichnen. "Die Skulpturen schweben und bewegen sich leicht vibrierend", beschreibt er die Faszination. Ein Kunststück, sind Schönauers Arbeiten doch bis zu zwölf Meter hoch und bringen durchaus mehrere Tonnen Gewicht auf die Waage.

Deshalb arbeitet Schönauer bei seinen Skulpturen für den öffentlichen Raum auch mit einem Statiker zusammen. "Ich möchte, dass ich auch die nächsten Jahre mit meiner Familie ohne Angst vor Gefängnis leben kann", antwortet er lächelnd auf eine Frage. Zumal er seine Skultpuren "Sky Drops" so konzipiert hat, dass sie sich trotz ihrer Masse leicht im Wind bewegen.

Dieses System überträgt er nun auch auf seine Skulpturen "Atompops", die er bisher statisch angelegt hat. Bislang hat er die Kugeln mit einem speziellen Industriekleber zusammengesetzt. In einer in der Ausstellung bei Noack gezeigten Skulptur hat er die Kugeln zum ersten Mal mit beweglichen Gelenken verbunden.

Galerie Noack, Eickener Straße 60-62; geöffnet dienstags bis freitags von 14 bis 18.30 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr

(RP)
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