Mönchengladbach Zum letzten Mal Kunst im Kühlenhof

Mönchengladbach · Galerist Klaus Noack war mal wieder bei der Ateliergemeinschaft K2 im Hardter Kühlenhof zu Gast.

 Der Galerist ohne Galerie Klaus Noack.

Der Galerist ohne Galerie Klaus Noack.

Foto: Isabella Raupold

Die Gerüchte um das historische Gebäude-Ensemble des Kühlenhofs liegen virulent auf der Kunst-Ausstellung, mit der die Ateliergemeinschaft K2 von Karlheinz Koch und Wati Wartmann eine Art Ende ihrer Zusammenarbeit begehen. Fest steht, dass das von den beiden als Arbeits- und Ausstellungsraum genutzte Gebäude verkauft ist. Hier soll eine Hundeschule samt Pension einziehen. Hauptmieter Badshop Reuter vom Gebäude gegenüber will weg, ins benachbarte Gewerbegebiet. Ob das klappt, ist nicht sicher. Die beiden Künstler möchten gern das ehemalige Reuter-Gebäude beziehen. Vielleicht auch nur einer von ihnen. Wenn überhaupt.

Jedenfalls war an diesem Wochenende Zeit für eine Finissage. Dazu hatte K2 den seit langem verbundenen Galeristen Klaus Noack eingeladen. Der ist ein Galerist ohne Galerie, nach langen Jahren in Eicken bespielt er mit seinem Portfolio immer mal wieder Leerstände zwischen Düsseldorf und niederländischer Grenze, ist angelegentlich auch im Kühlenhof präsent. Dieses Mal bringt er mit: Gerd Kanz und seine Malerei auf (und in) Holz, die aus dem Gegenstandslosen zu Andeutungen von organischen Gebilden, Landschaften finden. Noack ist dem Künstler aus Franken Jahrzehnte verbunden, kennt die in Heimat und Biografie gegründeten Hintergründe der auch haptisch attraktiven Tafelbilder. Gleiches gilt für die Arbeiten von Viktor Nono, von denen Noack aus dem Bestand auch bisher Ungesehenes präsentiert. Als Philosoph hat der Neusser Nono gerade eine Professur an der Martin Buber Universität in Kerkrade erhalten. Neu ist Hinterglasmalerei in kleinen Formaten.

Ganz jung, unverbraucht, frisch in Technik und Sichtweise sind die Arbeiten von Meral Alma, die Noack teils an Stellwände gehängt hat. Kinderzeichenhafte Köpfe in Memory-Kollage; ins Auge springende klassische Porträts in Acryl und Öl in faszinierenden Material- und Farb-Schichtungen; große, komplexe Leinwände, vollgepfropft mit Figuren, Farben und Geschichten. Die junge türkischstämmige Deutsche studiert bei Anzinger an der Kunstakademie Düsseldorf, hat zwei Mal den Förderpreis der Akademie erhalten und promoviert über ein literarisches Thema. Noack zeigt Meral Alma zum zweiten Mal. Die "Begegnungen" betitelte Ausstellung/Finissage Gästen reichlich Gelegenheit für spannende Seh-Erlebnisse

(RP)
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