Mönchengladbach Wie Musik verbindet und furchtlos macht

Mönchengladbach · Im Theater im Gründungshaus in Eicken treffen sich Musiker aus Russland, Afrika, Griechenland, Portugal, Spanien, dem Orient, Amerika und Deutschland, um gemeinsam zu singen und zu tanzen - und sich kennenzulernen.

Musik Mittendrin: Jawohl, wir schreiben beide Anfangsbuchstaben groß! Denn genau darum geht es - um Musik und um Mittendrin. Mittendrin in Eicken, Mittendrin im TIG, Mittendrin zwischen all den vielen Nationalitäten, die am Samstag, 20. Februar, von 16 bis 24 Uhr ein musikalisches und heiteres Fest feiern werden. Da kommen sich Russland, Afrika, Griechenland, Portugal, Spanien, der Orient, Amerika und Deutschland an einem Tag in einem Raum ganz nah. Und genau das ist das erklärte Ziel der Organisatoren. Ihr Motto lautet: Es gibt keinen Rassismus - es gibt nur die Angst vor dem Fremden.

Veranstalter ist die Volkshochschule. Mit im Boot sitzen als Sponsoren die Stadtsparkasse und der Versorger NEW. Frank Füser, Fachbereichsleiter Weiterbildung und Musik, stellte gestern das Programm vor. Elf Gruppen stellen sich im TIG vor. Jede hat auf der Bühne eine halbe Stunde Zeit, seine Kunst zu präsentieren. Um 18 Uhr und um 20.30 Uhr gibt es jeweils eine Pause von 30 Minuten. Und auch das gehört unbedingt zum Programm. "Wir möchten, dass die Künstler und die Gäste ins Gespräch kommen, sich gegenseitig kennenlernen", sagt Frank Füser. Und damit das Ganze noch ein bisschen geselliger wird, bietet jede der auftretenden Gruppen landestypische Speisen an. "Das dürfte ein spannendes Buffet werden."

Der gemischte Chor Raduga macht den Anfang. Unter der Leitung von Viktor Rollmann singen die 30 Sänger deutsch-russische Lieder - eine Hommage an die russische Kultur. Die afrikanische Trommlergruppe Afrika dol fal präsentiert sich anschließend temperamentvoll rhythmisch. Gospels, Balladen, Liebeslieder: Das alles können die fünf Sängerinnen mit den Namen Pray'Sis. Weiter geht es mit Leonidas und seiner griechischen Tanzgruppe. !8 Uhr: Pause.

Um 18.30 Uhr geht es weiter mit dem Vokalensemble Amaryllis. Das Repertoire des Chors, der 2006 aus ehemaligen Mitgliedern des Rheydter Kinder- ud Jugendchor Theo Laß hervorging, umfasst geistliche, weltliche, klassische und moderne Lieder. Die Leitung hat Nadja Ammari. Weiter geht es mit der Cavaquinhos-Gruppe Cantem connosco ((Singt mit uns). Die Gruppe wurde 1002 vom Portugiesischen Kulturverein und der Katholischen Portugiesischen Mission gegründet. Cavaquinhos sind viersaitige Gitarren, die - von einem Akkordeon begleitet - nur in Brasilien und Portugal gespielt werden. Die 20-köpfige Gruppe fühlt sich der traditionellen portugiesischen Musik verpflichtet, wie sie früher von einfachen Leuten bei der Arbeit auf dem Feld und bei Feiern im Dorf gespielt wurde. Mit ihrer Tanzgruppe entführt anschließend Meggi die Zuschauer in die Welt des Orient. 20.30 Uhr: Pause.

Die Sängerin Monika Hintsches - die übrigens auch das gesamte Programm moderiert - und der Pianist Janek Wilholt präsentieren nach der Pause Chanson aus ihrem Programm "Leider viel zu faul". Dabei geht es auch schon mal kabarettistisch zu. Und - das Publikum darf dann ran. William und Cedric: Sie bilden das Team Liveness. Die beiden zeigen Choreographien aus der afroamerikanischen Welt des Krumping und HipHop. Als letzte Gruppe kommt die Nouvelle Génération en christ auf die Bühne. Sie Musiker stammen aus dem Kongo und unterhalten mit einer Mischung aus Gospel. Traditional und afrikanischen Rhythmen.

Nach der Premiere im vergangenen Jahr setzen die Organisatoren das multikulturelle Fest nur zu gern fort. Wie 2015 verzichten die Künstler auf jegliche Honorare. Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 7 Euro, Flüchtlinge, die ihren Status belegen können, kommen umsonst rein. Die Tickets für das Musikfest gibt es ausschließlich an der Abendkasse.

(RP)
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