Mönchengladbach Welt-Uraufführung mit 800 Schülern

Mönchengladbach · Zur Abschlussveranstaltung von "Schulen musizieren" waren junge Musiker aus NRW nach Gladbach gekommen. Im Konzertsaal des Theaters spielten sie zusammen ein Arrangement, das ein Musiklehrer der Marienschule verfasst hatte.

 Alle 800 Schüler waren mit Begeisterung dabei - die "Welt-Uraufführung" von "Musica" klappte erfreulich gut.

Alle 800 Schüler waren mit Begeisterung dabei - die "Welt-Uraufführung" von "Musica" klappte erfreulich gut.

Foto: Ilgner

"Alle 120 Streicher müssen auf der Bühne Platz finden, die symphonischen Bläser bitte dahinter". Die Sänger werden auf den Balkon gebeten. "Blasorchester und Bigbands bitte in den Saal, die Samba-Trommler bitte vor die Bühne".

Dr. Dieter Döben, Musiklehrer an der Marienschule, versucht im Konzertsaal des Theaters gleichermaßen geduldig wie bestimmt, Struktur in die Abschlussveranstaltung der NRW-Landesbegegnung "Schulen musizieren" zu bringen. Rund 800 Schüler sind aus ganz Nordrhein-Westfalen angereist, unter anderem aus Bonn, Brilon, Düsseldorf, Holzwickede, Münster und Detmold. Natürlich sind auch Mönchengladbacher Gruppen dabei, sie kommen aus Hardt, von der Marienschule, vom Hugo-Junkers-Gymnasium und vom Gymnasium an der Gartenstraße.

Döben gelingt es, die quicklebendigen Kinder und Jugendlichen auf den ganzen Konzertsaal des Theaters zu verteilen. Sie alle waren schon vormittags im Einsatz, um in verschiedenen Schulen Kostproben ihres Könnens zu geben. Nachmittags steht nun für alle Mitwirkenden ein gemeinsames Projekt auf dem Programm. Peter Lischewski, Musikkollege von Döben an der Bischöflichen Marienschule, hat über die Lieder "Music", "Viva la Musica" und "Ich brauche keine Millionen" ein Arrangement geschrieben, bei dem alle Beteiligten mitmachen können. Die Noten wurden beizeiten verschickt.

Dass es bei der ersten Verständigungsprobe noch hakt, verwundert niemanden. Denn die Schallentfernung zwischen Bühne und Balkon will erst einmal überbrückt werden. Die Samba-Trommler setzen pünktlich ein, verspüren aber noch keine rechte Lust, rechtzeitig auch wieder aufzuhören. Ein komplizierter 7/4-Rhythmus muss erst mal begriffen werden, mit den Unterdirigenten sind noch einige Einsätze abzusprechen. Und Dirigent Döben lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass vor dem ersten Ton der Aufführung absolute Stille herrschen muss.

Dann jedoch wird aufgeführt. Alle sind mit Begeisterung dabei und freuen sich, dass "die Welt-Uraufführung von 'Musica'", wie Lischewski sein Opus getauft hat, erfreulich gut klappt.

Ohne eine großzügige finanzielle Unterstützung des Landesmusikrates wäre der Tag nicht durchzuführen gewesen. Dafür dankten die beiden Präsidenten des "Bundesverbandes Musikunterricht NRW" (BMU) Susanne Kölling (Mönchengladbach) und Dr. Walter Lindenbaum (Münster). Dann verteilten beide die Urkunden, mit denen allen Gruppen für die engagierte und erfolgreiche Mitwirkung gedankt wurde.

Sieger und Verlierer gab es an diesem Tag nicht. Hier galt erfreulicherweise noch die alte olympische Regel: Nicht der Sieg zählt, sondern die Teilnahme. Und die hat allen Beteiligten sichtlich viel Freude gemacht.

(-tr)
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