Mönchengladbach Richters "Grauer Spiegel" ist der Renner

Mönchengladbach · Fünf neue Jahresgaben werden morgen vom Museumsverein im Museum Abteiberg vorgestellt. Dabei dürfte die Arbeit von Gerhard Richter besondere Beachtung finden. Ausschließlich Mitglieder sind zum Kauf von Jahresgaben berechtigt.

Seitdem es sich herumgesprochen hat, dass unter den diesjährigen Jahresgaben ein echter Gerhard Richter ist, konnte der Museumsverein von heute auf morgen 140 neue Mitglieder verzeichnen. "Und längst nicht alle sind aus Mönchengladbach", sagt Uwe Hillekamp vom Vorstand. Ausschließlich Mitglieder sind zum Kauf von Jahresgaben berechtigt. Da nimmt der Kunstfreund den Jahresbeitrag von 40 Euro doch gern in Kauf. 15.000 - so viele Mitglieder verzeichnet der engagierte Museumsverein derzeit. Nicht schlecht.

Nun zu Gerhard Richter: Bei seinem "Grauen Spiegel" handelt es sich um ein 50 an mal 60 Zentimeter großes Floatglas, das rückseitig grau einbrennlackiert wurde. 50 Exemplare davon bietet der Museumsverein ab Sonntag an, das Stück kostet 5000 Euro. Ein durchaus akzeptabler Preis, der sehr deutlich von aktuellen Verkaufserlösen auf dem Kunstmarkt abweicht. Um der willkürlichen Spekulation vorzubeugen, ist der Erwerb der Arbeit mit einem Weiterverkaufsverbot während der nächsten vier Jahre (bis zum 31. Dezember 2019) verpflichtend gekoppelt. "Das ist der ausdrückliche Wunsch des Künstlers, dem wir uns gerne angeschlossen haben", sagt der Geschäftsführer des Museumsvereins, Christian Krausch.

Dass sich in diesem Jahr ein Richter unter den Jahresgaben befindet, hat einen Grund. Im vergangenen Jahr zeigte die Fondation Beyeler in Basel eine große Ausstellung mit Werken des Künstlers. Das Museum Abteiberg trug dazu bei, indem es die "8 grauen Bilder" Richters von 1975 für die Präsentation auslieh. Quasi als Dankeschön hat Gerhard Richter daraufhin seinen "Grauen Spiegel" fertigen lassen. Und da das Kontingent der Auflagenarbeit mit Sicherheit nicht alle Interessenten befriedigen wird, muss am Ende das Los entscheiden.

Tanja Goethe, die sich seit 2013 an dem Projekt "Ahnungsloser Traum vom Park" im Umfeld des Skulpturengartens des Museums beteiligt hat, steuert ebenfalls eine Jahresgabe bei. Fünf Porzellangefäße hat sie handbemalt. Die ornamentalen Strukturen erinnern an die mit Nutzpflanzen bestückten Beete, die sie für das Projekt angelegt hatte. Die zehn Fünfergruppen werden zu je 300 Euro angeboten.

Von Jan Werner und Damo Suzuki kommen fünf einmalig gepresste und handgeschnittene Schallplatten mit individuell von den beiden Künstlern gestalteten Covern. Der Preis für die fünf Unikate staffelt sich von Nummer 1 zu 400 Euro bis Nummer 5 zu 800 Euro. Frei nach dem Motto: Wer zuerst kommt, ma(h)lt zuerst.

Die Geozentrik-Dinerbank von Christian Odzuck aus dem vergangenen Jahr wiegt stattliche 550 Kilogramm. Sie wird nach Eingang der Bestellung angefertigt und im ersten Quartal 2016 ausgeliefert. Das Stück kostet 3000 Euro. Dazu kommen die Kosten für den Transport.

Und dann sind da noch die 30 kunstvoll geschnitzten und getrocknete Äpfel von Antje Majewski und Pawel Freisler aus der Ausstellung "Der Apfel". Manche rundherum abgekaut, andere noch vollständig, einige mit Bändchen am Stiel, andere ohne. Eingewickelt in bedrucktes Papier und verpackt in Faltschachteln werden sie zum Preis von je 250 Euro an die neuen Eigentümer geliefert.

Am morgigen Sonntag wird Christian Krausch im Museum Abteiberg, Abteistraße 27, von 11 bis 15 Uhr Auskünfte über die aktuellen und die noch erhältlichen älteren Jahresgaben geben und diese verkaufen. Infos gibt es online: www.mv-mg.de und in der Geschäftsstelle des Museumsvereins unter der Telefonnummer 02161 252647 (Mo. bis Do., 9 bis 13 Uhr) und per E-Mail an info@mv-mg.de.

(RP)
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