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Mönchengladbach Musikfestival ist stimmungsvoll gestartet

Mönchengladbach · Zum ersten Mal begann das Niederrhein-Musikfestival in der stimmungsvollen und gut besuchten Rokokokirche in Wickrathberg. Im "virtuosen Eröffnungskonzert", wofür - so die Festival-Leiterin Anette Maiburg - "die Mitwirkenden im Vorfeld immer wieder neue, auch unkonventionelle Ideen einbringen", erlebte das aufmerksam mitgehende Publikum zum Teil Musik, die vermutlich noch nie in diesem ehrwürdigen Kirchenraum erklungen ist.

 Das Niederrhein-Festival startete in Wickrathberg.

Das Niederrhein-Festival startete in Wickrathberg.

Foto: Knappe

Die ersten Programmpunkte waren unspektakulär, aber von höchster Qualität. David Frühwirth und Annette Walther, Violine, Xandi van Dijk, Viola und Guido Schiefen, Violoncello, hatten sich zu einem erstklassigen Quartett vereinigt, um einem der frühesten Werke Wolfgang Amadeus Mozarts für diese Besetzung (D-Dur KV 155) eine fesselnde Interpretation angedeihen zu lassen. Frühwirth und Schiefen begeisterten mit einer maßstäblichen Wiedergabe einer teils hoch virtuosen "Passacaglia", in der der norwegische Komponist Johann Halverson (1864-1935) mittels eines Themas von Händel Barockes mit Spätromantischem meisterlich verbindet.

Alberto Ginastera (1916-1983) hat Impressionen aus den Anden in drei anmutigen Tongemälden für Flöte und Streichquartett dargestellt, in denen vor allem Anette Maiburg mit glasklarem, biegsamem und technisch untadeligem Flötenspiel bestach. Eine Steigerung brachte noch Astor Piazzollas (1921-1992) "Libertango", dem das punktgenaue Vibraphonspiel von Matthias Haus zusätzlich Farbigkeit verlieh.

Der Vibraphonist hatte alle darauf folgenden Werke arrangiert und mit ausgedehnten, technisch und musikantisch bestens präsentierten Soli für sein Instrument versehen. Bei einigen Vorträgen wirkte die Jazzsängerin Filippa Gojo mit, deren Stimme - namentlich in den unteren Stärkegraden - angenehm und ausgeglichen daherkam. Warum sie sich, angesichts des kleinen Kirchenraumes, eines Mikrofons bediente, blieb unklar, und an das heftige, der Stimmschönheit abträgliche Forcieren in den Höhen musste sich das Publikum erst gewöhnen. Leider fehlten beim abschließenden "Ain't no sunshine" ein paar erklärende Worte, so dass den Zuhörern die Aussage dieser Komposition von Bill Wither, die noch einmal alle Mitwirkenden - einschließlich des Percussionisten Lukas Meile - vereinte, verschlossen blieb. Der Schlussbeifall war ausdauernd, und eine besinnliche Zugabe beschloss das Auftaktkonzert des elften Niederrhein-Musikfestivals.

(oeh)
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