Mönchengladbach Mönchengladbach hat jetzt einen eigenen Literatur-Kanon

Mönchengladbach · Die Buchhandlung Degenhardt präsentierte das Werk "100 Leser - 100 Bücher - 100 Meinungen". Einige Autoren waren anwesend und lasen aus ihren Texten.

Er erzählt nicht nur von den Lieblingsgeschichten, sondern auch über die Autoren selbst gibt er Aufschluss: Der neue Mönchengladbacher Literatur-Kanon "100 Leser - 100 Bücher - 100 Meinungen" zeigt, was in Mönchengladbach gelesen wird, welche Bücher fasziniert, bewegt und geprägt haben. Nach einer Umfrage unter 100 Gladbacher Lesern, prominent oder "ganz normal", jung und alt, ist ein ganz besonderes Werk entstanden, bei dem die Teilnehmer ihr Lieblingsbuch mit einem kurzen Text vorstellen konnten.

"An die angegebene Zeilenanzahl hat sich dabei fast niemand gehalten", erzählt Herausgeberin Iris Degenhardt über die produktiven Ergüsse der Rezensenten. In ihrer Buchhandlung wurde das blaue Leinenbuch jetzt vorgestellt.

Die Autoren hatten die Möglichkeit, aus ihrem Werk vorzulesen. Das Buch beinhaltet Beiträge unter anderem von Michael Grosse, Norbert Bude, Felix Heinrichs, Torsten Knippertz und Oscar Wendt. "Ein Buch für und mit den Menschen aus Mönchengladbach zu machen, war eine tolle und spannende Aufgabe", sagt Degenhardt. Die Grundidee zum Werk entwickelte der Essener Verleger Thomas Schmitz vom Verlag "Erste Liga" und hat in mehreren Städten wie zum Beispiel Aachen und Wuppertal die Idee etabliert. "Was diese Städte können, kann Gladbach schon lange", weiß die Buchhändlerin. An der Redaktion beteiligt war die Korschenbroicherin Rita Mielke, die deutlich sagt: "Mit dieser Ausgewogenheit können andere Städte nicht mithalten."

Tatsächlich sind im Kanon alle literarischen Genres vertreten: Von Sachbüchern, Gedichten, Briefwechsel bis hin zu Science-Fiction-Romanen sind die Bücherregale der Stadt gefüllt. Felix Heinrichs präsentierte sein Werk, das er einst im Deutsch-Leistungskurs gelesen hatte: "Der Vorleser" von Bernhard Schlink. "Mich fasziniert, dass es nicht nur um die Schuldfrage im Nationalsozialismus, sondern auch um die Persönlichkeiten dahinter geht." Der pensionierte Deutsch-Lehrer Walter Lennarz erzählte von einem Buch, das Mut macht: "Ein ganzes Leben" von Robert Seethaler thematisiert einen Mann, der trotz unzähliger Schicksalsschläge den Lebensmut nicht verliert.

Bei der Buchpräsentation fasste Rita Mielke zusammen: "Mönchengladbach ist eine tolle lesende Stadt." Davon kann man sich ab sofort selbst überzeugen lassen. Der Kanon ist nun erhältlich und wird so manchem Literatur-Fan gewiss einen Platz im Regal Wert sein.

(seu)
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