Mönchengladbach Kunstraum No. 10: Die abstrakten Welten der Künstlerin Gisela Pipers

Mönchengladbach · Auf dem ersten Blick sieht man einen schwungvollen Pinselstrich, der sanft ausläuft. Diagonal dazu gesetzt, ein transparent scheinender Strich mit kräftigen Roteinschlüssen. Es ist eine Arbeit von Gisela Piper, deren Ausstellung am Sonntag, 26. Juni, von 11.30 bis 16 Uhr im Kunstraum No. 10 an der Matthiasstraße eröffnet wird. Auch andere ihrer Arbeiten zeigen feine schwarze Linien auf hellem Untergrund, die immer wieder mit leichten Farbtönen unterlegt sind. Bei näherem Hinschauen erblickt man feine Übermalungen, kräftige Pinselstriche, collageartige Abrisse oder plastisch aus dem Bildgrund heraustretende Formen.

 Zwischendurch im Sommer: So heißt diese abstrakte Arbeit vom Gisela Piper, die im Kunstraum No. 10 ausstellt.

Zwischendurch im Sommer: So heißt diese abstrakte Arbeit vom Gisela Piper, die im Kunstraum No. 10 ausstellt.

Foto: Galerie

Was augenscheinlich Malerei oder Zeichnung zu sein scheint, stellt sich bei genauerem Hinsehen als Fotografie heraus. Die Haptik des Papiers, die Tiefe der Farben und die Vielschichtigkeit der Motive lassen daran zweifeln. Pipers Fotografien sind immer Detailaufnahmen. Die Künstlerin übernimmt die Führung und zeigt dem Betrachter, worauf er achten sollte. Das Motiv wird aus der Realität gelöst und durch die Fotografie in einen neuen Zusammenhang gebracht. Das vorher meist Vergängliche wird durch ihre Arbeiten einer neuen Ästhetik zugeführt. Die abblätternde Farbe einer Hausfassade wird plötzlich zum dreidimensionalen Raumerlebnis. Der Bildausschnitt legt die Transformation fest und es entstehen neue Bilder von betörender Schönheit. Der Blick auf die Details in unserer Umgebung ist das, was die Fotografie von Gisela Piper auszeichnet. Und vielleicht lehrt sie uns, auch immer wieder einmal genauer hinzusehen. Denn das Schöne ist immer Teil unserer Welt. Zur Ausstellung erscheinen eine Edition und ein Katalog. Zu sehen ist die Präsentation am Freitag, 1. Juli, von 17 bis 19 Uhr sowie am Samstag, 2. Juli, und Sonntag, 3. Juli, jeweils von 15 bis 17 Uhr. Bis zum 21. August ist die Ausstellung nach telefonischer Vereinbarung unter 0151 42526827 zu besichtigen.

(isch)
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