Mönchengladbach José Feliciano - fulminanter Schlussakkord

Mönchengladbach · Die Sommermusik endete mit einem Konzert des puerto-ricanischer Sängers. Mit spanischen Rhythmen und unverfälschtem Rock'n'Roll begeisterte er das Publikum, das noch einmal die Kulisse von Schloss Rheydt genoss.

Mit Klassik hatte die Sommermusik begonnen (unten). Zu Ende ging das Open-Air-Festival mit einem Konzert des legendären Musikers José Feliciano. Bei tropischen Temperaturen begeisterte er mehr als 1000 Zuhörer, die auf die Turnierwiese von Schloss Rheydt gekommen waren, um ein letztes Mal in diesem Sommer das unverwechselbare Flair dieses Ortes zu erleben.

Mit Klassik hatte die Sommermusik begonnen (unten). Zu Ende ging das Open-Air-Festival mit einem Konzert des legendären Musikers José Feliciano. Bei tropischen Temperaturen begeisterte er mehr als 1000 Zuhörer, die auf die Turnierwiese von Schloss Rheydt gekommen waren, um ein letztes Mal in diesem Sommer das unverwechselbare Flair dieses Ortes zu erleben.

Foto: Knappe (unten), Foto: Fischer (rechts)

Dieser Mann wird in wenigen Tagen - am 10. September - 70 Jahre alt. Wer ihn auf der Sommermusik-Bühne auf der Turnierwiese von Schloss Rheydt erlebt hat, wird von ihm wissen wollen: Was eigentlich, Herr Feliciano, ist ihr Geheimnis? Die extreme Saunahitze, verstärkt durch die Bühnenscheinwerfer, schien ihm nicht das geringste auszumachen. Mit vollem Einsatz setzte er seine unverwechselbare Stimme ein, entlockte seiner Gitarre Rockiges und Melodiöses ebenso wie atemberaubende lateinamerikanische Salsarhythmen.

Mönchengladbach: José Feliciano - fulminanter Schlussakkord
Foto: Armin Fischer (arfi)

Mucksmäuschenstill hatte das Publikum auf den Einzug des großen, seit seiner Geburt blinden Musikers gewartet. Seine Band bezog Position - einer nach dem anderen. Und dann wurde er an den Bühnenrand geführt - José Feliciano - um das einzige Deutschlandkonzert überhaupt hier - in Rheydt - im Innenhof des wunderschön illuminierten Renaissance-Schlosses zu eröffnen. Er nahm auf seinem Barhocker Platz, ließ sich die Gitarre reichen und sagte: "Es ist schön, in Deutschland zu sein."

Und dann sang er seinen allerersten Hit - "Listen to the pouring rain", den er 1969 komponierte, und der heute noch genauso schön und lyrisch ist wie damals. Nach "My baby loves me" musste die Gitarre neu eingestimmt werden, die hohe Luftfeuchtigkeit, die tropische Hitze setzten dem kostbaren Instrument zu. Und José Feliciano hatte auch einen Wunsch. "I need some WASSER", hauchte er ins Mikro.

Rockig ging's weiter: "Knocking on heaven's door". Oh mann, ehrlicher kann Musik nicht sein. Es gibt Menschen, die kommen auf die Welt, um Musik zu machen. Nichts sonst. Sie können nicht anders, sie würden vergehen ohne Musik. José Feliciano ist einer von ihnen. Und seine begeisternden Musiker ebenso. Sie spielen für die Menschen, die ins Konzert gekommen sind, um sie zu hören. Aber - ganz ehrlich - sie würden die Musik auch für sich ganz selbst genießen. "Supersticious", "Ain't no sunshine", "Crazy heart" - Sterne umkreisten die Musiker auf der Bühne. "I got a woman - she's all right - she's my friend": Kann ein Mann einer Frau eine schönere Liebeserklärung machen? Nein.

Es folgte ein lateinamerikanischer Block mit "Che sara", "Bamboleo" und anderen Liedern, die nicht nur in die Ohren, sondern vielen Gästen auch in die Beine fuhren. Gut so. Und selbstverständlich ließ der siebenfache Grammy-Gewinner auch seine Band-Mitglieder glänzen. Während der Soli der Percussionisten, der Pianisten und des Gitarren-Kollegen saß José Feliciano ganz sacht nur sich bewegend auf seinem Barhocker, hörte in die Rhythmen hinein, genoss die Klänge, war ganz versunken - gleichzeitig hellwach. Da war der Respekt spürbar, den sie sich gegenseitig zollen - diese herausragenden Musiker, die nur ein einziges Konzert in Deutschland gaben - in Rheydt. Danke!

(RP)
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