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Mönchengladbach Hauptkirche: Auf der Suche nach dem verlorenen Klang

Mönchengladbach · Das sinfonische Chorkonzert am Vorabend des ersten Adventssonntags war der Höhepunkt des Reger-Jahres.

1916 starb Max Reger. 100 Jahre danach begab sich die Kirchenmusik an der evangelischen Hauptkirche Rheydt - frei nach Marcel Proust - "auf die Suche nach dem verlorenen Klang". Über das ganze Jahr verteilt wurden in mehreren Konzerten Lieder, Orgel- und Kammermusikwerke Max Regers vorgestellt. Und das traditionelle, gewohnt gut besuchte sinfonische Chorkonzert am Vorabend des ersten Adventssonntags wurde zugleich Abschluss und Höhepunkt des Reger-Jahres. Auf dem Programm standen zwei Werke, denen man in Live-Konzerten nur selten begegnet, die Mozart-Variationen und die Vertonung des 100. Psalms.

"In meinem langen Orchesterleben", stellte ein inzwischen pensionierter Berufsmusiker unter den Zuhörern fest, "habe ich die Mozart Variationen nur einmal gespielt, das war noch zu Zeiten von Romanus Hubertus" (GMD 1950-1969). Das Werk ist interessant konzipiert. Zuerst klingt es noch ganz nach Mozart, zunehmend immer mehr nach Reger. Einfach zu spielen ist es nicht. Schon optisch merkt man an den sehr differenzierten Einsätzen und Bogenstrichen, dass das Zusammenspiel ein Höchstmaß an Konzentration erfordert. Daran fehlte es nicht. Das Orchester der Hauptkirchenkonzerte mit Konzertmeisterin Johanna Brinkmann spielte präzise und mit ausgewogenem Klang. Leiter Udo Witt achtete auf musikalische Differenzierung. In den Variationen klang es romantisch dicht, in der Fuge transparent.

Auch der Psalm 100 steckt voller Schwierigkeiten. Das gilt für Chor und Orchester gleichermaßen. Der Chor wird stellenweise achtstimmig geführt, und die spätromantischen Harmonien sind nicht einfach - weder zu hören noch zu singen.

Die Kantorei der Hauptkirche Rheydt und der Niederrheinische Kammerchor Viersen-Dülken bildeten eine beeindruckend große Chorgemeinschaft. Dass bei einem so großen Chor und einem vorschriftsmäßig mit vielen Blechbläsern besetzten Orchester ein wirkungsvolles Fortissimo zustande kommen würde, war zu erwarten. Aber KMD Udo Witt legte auch auf dynamische Abstufung Wert, ausdrucksvoll klangen auch die leisen Stellen. Anspruchsvoll war auch das Programmheft gestaltet. Diesmal auf hellem Untergrund, waren die Texte gut lesbar. Ergänzt wurden sie durch Illustrationen, die die Berliner Künstlerin Heide Lethaus zum 100. Psalm beigesteuert hatte. Großer Beifall erkannte die Leistung an. Und auch den Mitwirkenden war die Freude deutlich anzumerken.

(-tr)
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