Mönchengladbach Gladbachs Kreative flechten ein Netzwerk

Mönchengladbach · Krefeld hat es, Aachen auch - und Mönchengladbach steht in den Startlöchern. Die Wirtschaftsförderung informierte gestern in ihrer Kick-off-Veranstaltung Kulturschaffende aus allen Branchen über die Chancen des Vernetzens.

 Im Theater im Gründungshaus - TIG - trafen sich auf Einladung der Wirtschaftsförderung gut 40 Kulturschaffende, um bei der Geburtsstunde des Kreativ-Netzwerks dabei zu sein. Es war ein guter Start.

Im Theater im Gründungshaus - TIG - trafen sich auf Einladung der Wirtschaftsförderung gut 40 Kulturschaffende, um bei der Geburtsstunde des Kreativ-Netzwerks dabei zu sein. Es war ein guter Start.

Foto: Isabella Raupold

Spätestens nach zwei Stunden war im Grunde genommen schon eine ganze Menge von dem erreicht, was die Wirtschaftsförderung (WFMG) mit ihrer Kick-off-Veranstaltung langfristig anstrebt: die Vernetzung aller Menschen in Gladbach, die in der Kultur- und Kreativwirtschaft mitmischen. Die gut 40 Teilnehmer des Treffens kamen miteinander ins Gespräch, tauschten sich aus, knüpften Kontakte. Das sollen sie und möglichst viele andere aus der Branche zukünftig unter dem Titel "Kreativ-MG" regelmäßig und intensiv tun. Netzwerken nennt sich das, und tun sollen es Menschen aus Architektur, bildender Kunst, darstellender Kunst, Design und Illustration, Fotografie, Literatur, Live-Kultur, Medien, Messe und Events, Musik und Ton, Software und Games, Software und IT, Video und Film, Web und Mobile, Werbung und PR. Wer gestern nicht teilnehmen konnte, möge sich trösten. Es geht weiter.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte David Bongartz von der WFMG die Aufbruchstimmung in der Stadt beschworen: "Es hat sich schon viel getan, und es geht noch eine ganze Menge." Stellvertretend nannte er den Greta- und den Claus-Markt und die vielen Veranstaltungen im Kunstwerk, im Sparkassenpark, im TIG, im BIS, im Hugo-Junkers-Hangar. Wenngleich die Wahrnehmung nach außen oft recht negativ sei, spiele der Kreativ- und Kulturbereich tatsächlich eine wesentliche Rolle in Mönchengladbach. "Wir sind viel stärker als viele meinen. Wir sind am Niederrhein die Nummer 1", sagte David Bongartz. "Die Kreativen tun ganz viel für die Stadt."

Fabian Seibert aus Aachen stellte das dortige Netzwerk (www.designmetropole-aachen.de) vor. Warum das Vernetzen so wichtig sei, machte er sehr bildhaft deutlich: "In einem Wirtschaftsunternehmen arbeiten 40.000 Leute an einem Produkt, 40.000 Kreative arbeiten in 35.000 Firmen mit einer Milliarde verschiedenen Produkten und Fähigkeiten." Zu denen zähle nicht unbedingt das Know-how, wenn es etwa darum gehe, ein Päckchen nach Japan zu verschicken. "Im Netzwerk ist aber ganz sicher einer, der weiß, wie es geht."

Das Aachener Netzwerk arbeitet grenzüberschreitend auch mit Kollegen in Belgien und den Niederlanden. Und vom 1. bis 31. Oktober ist auch Mönchengladbach dabei, wenn es auf Hello-Designer-Tour geht. Jeder Kulturschaffende hat die Möglichkeit, auf der Seite www.hellodesignertour.eu seine Events anzubieten. Angeschlossen sind die Städte Aachen, Liège, Maastricht, Heerlen, Eupen, Hasselt, Genk, Sittard, Herzogenrath, Stolberg und - Mönchengladbach. Vielleicht werden es auch mehr.

Ähnlich wie in Aachen oder auch in Krefeld (www.kreativkrefeld.de) soll nun auch in Mönchengladbach ein kreatives Netzwerk entstehen. Bei der Auftaktveranstaltung war die Lust darauf ziemlich groß. Das war spürbar. "Netzwerke entstehen durch Kennenlernen und gleiche Wellenlänge", hatte Fabian Seibert erklärt. Das schien gestern schon ziemlich gut zu funktionieren. "Wir werden regelmäßige Termine anbieten", sagte David Bongartz. Und selbstverständlich wird bald auch online kommuniziert.

(RP)
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