Mönchengladbach Best of Irish Dance: Schnelle Schritte zur schnellen Musik

Mönchengladbach · Die Ohren hören die Schritte, doch das Auge kommt gar nicht mit. So erging es den 450 Menschen, die im Kunstwerk in Wickrath zusammenkamen, um die Dance Master beim "Best of Irish Dance" zu sehen. Die Musik der Iren ist schnell, sie reden schnell, und am schnellsten tanzen sie. Bei ihren Stepptänzen entstehen rhythmische Klänge in einer Geschwindigkeit, die einem schier unmöglich erscheinen. Während ihre Oberkörper wie versteift wirken, fliegen die Füße der Tänzer mit einer Leichtigkeit meist nur Millimeter über den Boden.

 Ciara Murphy spielt die Geige und singt, Barry Teirney ist der Gitarrist und Sänger, und Aaron Dolam begleitet mit dem Dudelsack.

Ciara Murphy spielt die Geige und singt, Barry Teirney ist der Gitarrist und Sänger, und Aaron Dolam begleitet mit dem Dudelsack.

Foto: Nina Jedrychowski

Der Auftritt gliederte sich in zwei Akte. Im ersten erzählten die Stepper mit ihren dynamischen Tänzen eine Geschichte: 200 Jahre irische Stepptanz-Entwicklung, ergänzt durch einen zeitweiligen Erzähler. Tänzerisch dargestellt wurde die Geschichte anhand Patrick und Kate - natürlich mit Happy End.

Im zweiten Akt werden hauptsächlich Tänze zu schnellerer, poppiger Musik aufgeführt. Die Herren tanzen hauptsächlich in Steppschuhen und die Frauen bewegen ihre Füße die meiste Zeit in leisen Schläppchen. Musikalisch werden die Tänze von irischen Melodien begleitet. Für kurze Erholungen der Tänzer, sorgt ein Trio aus Irland. Live-Tanz wechselt stetig mit Live-Musik. Die drei Iren spielen mit Dudelsack, Gitarre und Geige. Ciara Murphy spielt die Geige, und singt zeitweise, Barry Teirney mit der Gitarre um den Hals, singt, und Aaron Dolam begleitet auf dem Dudelsack. Gerade ihre Lieder versetzen die Zuhörer in einen irischen Pub. Zu einer irischen Version von "An der Nordseeküste" schunkelt das Publikum, und mit der versuchten deutschen Version des Liedes reißen sie das begeisterte Publikum endgültig mit.

Nach fast zwei Stunden haben die Musiker allerdings keine Lieder und die Tänzer keine Puste mehr. Doch die Zuschauer wollen weiter feiern. Sie klatschen Beifall, pfeifen und rufen nach Zugaben. Und die bekommen sie - zweimal sogar.

Was die Zuschauer so mitgerissen hat, weiß Jessica Schmitz: "Die irische Kultur versprüht eine große Lebenslust." Veronika Dürdoth ist von den dynamischen Tänzen der Iren begeistert: "Die Fußarbeit und die Rhythmen sind faszinierend." Für beide Frauen war das nicht der erste Abend, an dem sie mit der irischen Kultur in Berührung kamen. "Ich fahre dieses Jahr wieder nach Irland. Es ist einfach toll", sagt Jessica Schmitz. "Die Kultur ist sehr bunt, genauso wie der heutige Abend", sagt Veronika Dürdoth.

(nije)
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