Mönchengladbach Kräftiger Aufschwung beschert ein Zehn-Jahres-Hoch

Mönchengladbach · "Der rheinischen Wirtschaft geht es so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr", sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Dazu beigetragen hat die Inlandsnachfrage, die durch den weiter steigenden Beschäftigungsstand, anhaltend niedrige Zinsen sowie einem verbreiteten Optimismus getragen wird. Durchaus vorhandene Risiken wie der anstehende Brexit trüben bislang noch nicht die Exportstimmung. Das sind die zentralen Botschaften der aktuellen Konjunktur-Umfrage Rheinland, die die sieben rheinischen Industrie- und Handelskammern jüngst präsentierten. Dazu wurden rund 2700 Unternehmen zu ihrer aktuellen Lage sowie zu ihren Erwartungen für 2018 befragt. Auch am Mittleren Niederrhein melden einige Leitbranchen gute Zahlen. "Aktuell berichten 47 Prozent der Betriebe über eine gute Geschäftslage. Weitere 44 Prozent sind zufrieden", führt Berghausen weiter aus.

Mit neun Prozent ist der Anteil der unzufriedenen Betriebe so niedrig wie nie zuvor im Rheinland. Nach einer keineswegs schlechten Konjunkturlage während der vergangenen fünf Jahre hat der Aufschwung gegenüber vergangenem Herbst noch einmal zugenommen. Auch für das kommende Jahr ist man optimistisch. Insgesamt gehen 24 Prozent der Betriebe davon aus, dass sich ihre Geschäftslage 2018 weiter verbessert. Mit 65 Prozent rechnet der Großteil damit, dass sie gleich bleibt. Und nur knapp elf Prozent äußern sich pessimistisch.

30 Prozent aller Betriebe wollen im kommenden Jahr dennoch mehr als 2017 investieren. Nur bei 14 Prozent stehen geringere Investitionsausgaben an. "Das einzige Haar in der Konjunktursuppe ist ausgerechnet die Beschäftigung", so Berghausen weiter. Die Bedenken, dass Fachkräftemangel die weitere Entwicklung behindern könnte, ist sprunghaft gestiegen - Bau und Gastgewerbe seien besonders in Sorge. Kritisch sei zudem, dass über 60 Prozent aller suchenden Betriebe offene Stellen zwei Monate oder länger nicht besetzen könnten. Bei einer Blitzumfrage zu Erwartungen an die neue Bundesregierung kam heraus, dass der Zustand der Infrastruktur sowie die Lasten der Bürokratie die deutlichsten Standortschwächen für Betriebe darstellen.

(RP)
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