Mönchengladbach Konjunktur: Gemischte Gefühle für 2016

Mönchengladbach · Die Ergebnisse der neuen Umfrage spiegeln die Unsicherheit wider.

"Die Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie zu Mönchengladbach geht mit gemischten Gefühlen ins Jahr 2016", kommentiert der Geschäftsführer der Unternehmerschaft (UME), Reinhold Schneider, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage seines Verbandes. An ihr haben sich 24 Mitgliedsbetriebe mit circa 5500 Beschäftigten und über 250 Ausbildungsplätzen beteiligt. Die Ergebnisse spiegeln die Unsicherheit vieler Betriebe angesichts der unsicheren Wirtschaftslage und des massiven Wettbewerbsdrucks wider. Trotz niedrigen Ölpreises und niedriger Zinsen, nehmen Risikofaktoren wie die nach wie vor ungelöste Griechenlandfrage, die Energiepreisdebatte, die Brexit-Diskussion und die Auswirkungen der Flüchtlingskrise sowie der VW-Affäre zu.

Lediglich 70 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen ihre aktuelle Geschäftslage als befriedigend oder gut (Vorjahr: 84). 29 Prozent (Vorjahr: 16) stufen ihre momentane Lage sogar als schlecht ein. Damit fällt die Lagebewertung der Firmen deutlich schlechter aus als noch ein Jahr zuvor.

Was die Geschäftsperspektiven für das kommende Halbjahr angeht, zeigen sich die befragten Unternehmen erneut skeptischer gestimmt als zum Vorjahreswechsel. Während vor zwei Jahren nur 30 und vor einem Jahr 40,5 Prozent von einer gleichbleibend schlechten oder gar schlechteren Geschäftsentwicklung ausgingen, sind es in der aktuellen Erhebung immerhin 46. Der Anteil derer, die in den kommenden sechs Monaten mit einer besseren Geschäftsentwicklung rechnen, ist auf 8,3 Prozent gesunken.

Eine Verschlechterung ist auch bei den Erwartungen zur Auftragslage zu beobachten. 42 Prozent rechnen mit einer gleichbleibend schlechten oder schlechteren Inlandsnachfrage (Vorjahr: 39,5). Im Auslandsgeschäft nimmt der Pessimismus noch weiter zu. Entsprechend wird die aktuelle Ertragslage von lediglich 29 Prozent als gut, von 46 als befriedigend und von 25 als schlecht bezeichnet. Damit haben sich diese Werte gegenüber der Umfrage 2014/2015 ebenfalls verschlechtert. Noch dramatischer sind die Erwartungen für das kommende Jahr. Der Anteil der Betriebe, die mit besseren Erträgen rechnet, sank auf nur noch 8,7 Prozent.

Positiv zu bewerten ist, dass die Unternehmen an ihrer beschäftigungssichernden Personalpolitik festhalten wollen. Mehr als 83 Prozent geben an, ihre Belegschaft im nächsten Halbjahr halten zu wollen (Vorjahr: 74). 12,5 Prozent (Vorjahr: 14,3) planen, sogar Neueinstellungen vorzunehmen. Auch das anhaltend hohe Ausbildungsniveau werde unverändert bleiben, denn immerhin 84 Prozent der Befragten wollen die Zahl der Ausbildungsplätze unverändert lassen und 12,5 sogar erhöhen, betont Schneider.

Allerdings ist die Investitionsbereitschaft der Betriebe gesunken. Lediglich 46 Prozent der Betriebe planen gleichhohe oder steigende Investitionen im Vergleich zum Vorjahr (Vorjahreswert: 52).

(RP)
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