Mönchengladbach Kirchenchor von St. Marien Rheydt singt zu Ehren Gottes

Mönchengladbach · Bei St. Marien in Rheydt im Haus Emmaus trifft sich jeden Donnerstag eine wirklich große Familie. Rund 56 sind sie zusammen, davon die große Mehrzahl Frauen. Und wenn man sie fragt, was ihnen am wichtigsten ist, so ist die Antwort einhellig: "Der Zusammenhalt, die Gemeinschaft!"

 Der Kirchenchor von St. Marien Rheydt mit Regionalkantorin Beate Opitz.

Der Kirchenchor von St. Marien Rheydt mit Regionalkantorin Beate Opitz.

Foto: Jörg Knappe

Ihre Verbindung zueinander ist allerdings nicht verwandtschaftlicher Natur, auch wenn das Band, das sie eint, nicht weniger mächtig ist: Es ist die Musik. Singen - zu Ehren Gottes, wie Beate Opitz es ausdrückt: "Dieses Gemeinschaftsgefühl und sich gemeinsam für etwas einzusetzen - für eine höhere Sache - das gefällt mir schon sehr gut", schwärmt die Chorleiterin des Kirchenchores an St. Marien.

Der seit 1860 bestehende Chor ist in seiner heutigen Form das Ergebnis der Fusion von drei katholischen Pfarreien und ist vornehmlich in der Mitgestaltung der Gottesdienste aktiv. Man singt ganz klassisches Kirchenchor-Repertoire, was allerdings nicht heißt, dass es nur "klassisch" sein müsse. Auch zeitgenössisches Liedgut werde einstudiert, weiß man zu berichten. Die Gemeinschaft lebt und liebt konzentriertes Musizieren. Mit Liebe zum Detail probt man die Stücke für die nächste Messe. Harmonisch und warm klingt es. Familiär, in jeder Hinsicht. Manche Mitglieder sind schon seit Jahrzehnten dabei.

Gemeinsames Singen prägt in der Tat tiefe Verbindungen. So lebt der Zauber, das Erlebnis eines Gottesdienstes auch maßgeblich von einer würdigen musikalischen Umrahmung. Dies wäre ohne Chöre nur schwer mit Leben zu füllen. Zudem sind Kirchenchöre an sich wunderbare Orte, um musikalische Tradition zu pflegen, um Begeisterung zu wecken. Manchmal wird es auch etwas heiterer. Man merkt, da steckt auch hin und wieder Temperament in so einer Gruppe. Das stärkt die Gemeinschaft.

Ihre Sprecherin Birgit Lüpertz kann viel von dem familiären Gefühl erzählen, auch wenn sie darauf hinweisen muss, dass man ganz dringend Männerstimmen brauche. Regionalkantorin Opitz weiß auch um die Problematik, die wohl auf irgendeine Weise die meisten Kirchenchöre bedroht.

So schön diese über Jahrzehnte gewachsenen "Familien" sind, sie brauchen irgendwann Nachwuchs: junge Leute, die "beständig bei der Sache sind". Doch es sei schwierig, weil die Gesellschaft sich gewandelt habe, sagt Opitz und erläutert: "Heutzutage sind die jungen Leute viel seltener zu den Hochfesten zu Hause."

(laki)
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