Mönchengladbach Kein Spiel mit dem Feuer, sondern versuchter Mord

Mönchengladbach · Vor dem Landgericht Mönchengladbach steht ein 25-Jähriger, dem Brandstiftung vorgeworfen wird.

 Der Angeklagte, der gezündelt haben soll, mit der Verteidigerin.

Der Angeklagte, der gezündelt haben soll, mit der Verteidigerin.

Foto: hpr

Andre K. ist ein junger, eher schmächtiger Mann. In schwarzem Kapuzenpulli sitzt er auf der Anklagebank im Schwurgerichtssaal des Mönchengladbacher Landgerichts und hört zu, wie die Staatsanwältin die Anklageschrift verliest. Und diese Anklageschrift hat es in sich: immer wieder habe der angeklagte Andre K. gezündelt, ganze Gebäude niedergebrannt und dabei auch den Tod von Menschen billigend in Kauf genommen.

Die Anklage bezieht sich auf fünf Fälle zwischen Dezember 2013 und Februar 2015. Der schwerwiegend-ste Vorwurf: am 18. November habe Andre K. auf dem Balkon seiner Wohnung in der Hardenbergstraße in Mönchengladbach einen Faltpavillon in Brand gesetzt. Dabei fängt auch die Hauswand Feuer, der Brand breitet sich auf das ganze Haus aus. Der 25-jährige Angeklagte nimmt dabei aus Sicht der Staatsanwaltschaft billigend in Kauf, dass seine Nachbarn, die im Erdgeschoss wohnende Familie Y. durch die Flammen ums Leben kommen. Glücklicherweise wird die Familie von der Feuerwehr rechtzeitig aus dem Haus geholt und bleibt unverletzt.

In weiteren vier Fällen wird Andre K. Brandstiftung zur Last gelegt: unter anderem habe er ein Wohnhaus in Wickrathberg angezündet, das fast vollständig niederbrannte. Auch in Erkelenz und Schermbeck soll er Feuer gelegt haben.

Der Angeklagte schweigt zu den Vorwürfen. Er will sich zur Person, aber nicht zur Sache äußern. Auch mit dem Gutachter spricht er nicht. Der Prozess wird am 7. Januar 2016 fortgesetzt.

(RP)
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