Mönchengladbach Kaufhof sucht die "Shopping Queen"

Mönchengladbach · Das Landesprogramm "Kein Abschluss ohne Anschluss" soll Jugendlichen einen erfolgreichen Start in die Ausbildung ermöglichen. Dazu gehören Berufsfelderkundungen, die zwölf Schüler jetzt hinter die Kulissen eines Warenhauses führten.

 Laura, Sarah und Carolin (v.l.) suchen das perfekte Outfit für ein Bewerbungsgespräch. Sie waren drei von zwölf Schülern, die jetzt hinter die Kulissen eines Kaufhauses schauten.

Laura, Sarah und Carolin (v.l.) suchen das perfekte Outfit für ein Bewerbungsgespräch. Sie waren drei von zwölf Schülern, die jetzt hinter die Kulissen eines Kaufhauses schauten.

Foto: IHK

30 Minuten Zeit, 500 Euro Budget und maximal fünf Einzelteile, mit denen das perfekte Outfit für ein Vorstellungsgespräch zusammengestellt werden soll - das sind die Spielregeln, um "Shopping Queen" bei Galeria Kaufhof an der Hindenburgstraße zu werden. Die Schülerinnen Laura, Carolin, Sarah und Sophie machen sich zuerst ein paar Gedanken, bevor sie das Kaufhaus stürmen: "Man sollte vernünftig, aber nicht total streng rüberkommen", findet Sarah. Und Sophie ergänzt: "Für ein Kostüm sind wir zum Beispiel noch viel zu jung." Schnell hat sich die Gruppe für eine schwarze Jeans, ein schlichtes Top und eine schwarze Strickjacke entschieden. "Jetzt fehlen nur noch die Accessoires", sagt Carolin. "Ein paar Ohrringe wären zum Beispiel sehr schön."

Zusammen mit acht anderen Achtklässlern aus Mönchengladbach wollen die Mädchen mehr über die Ausbildungsmöglichkeiten bei Galeria Kaufhof erfahren. Bei den Berufsfelderkundungen, die ein fester Bestandteil des neuen Landesprogramms "Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA) sind, haben sie dazu die Möglichkeit. Die Aufgabe "Shopping Queen" - namentlich angelehnt an eine Fernsehsendung - ist dabei nur ein Programmpunkt des Vormittags. "Ich finde es spannend, einmal hinter die Kulissen eines Kaufhauses zu schauen", berichtet Laura.

Das Landesvorhaben KAoA zur verbindlichen und systematischen Berufsorientierung, das von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein unterstützt wird, soll Jugendlichen einen erfolgreicheren Start in die Ausbildung als bisher ermöglichen. "Nur Schüler, die wissen, was sie können und was sie wollen, treffen die richtige Entscheidung für ihre berufliche Zukunft", sagt Vera Borke, die im IHK-Bezirk Ansprechpartnerin für Unternehmen in Sachen KAoA ist. "Dazu gehört auch, dass sie sich möglichst früh ein Bild von ihren Stärken, Interessen sowie von den einzelnen Berufen machen können. Und das geht nur in den Betrieben selbst." Deshalb sind bei KAoA nach einer Potenzialanalyse jeweils drei Berufsfelderkundungen pro Schüler in insgesamt 16 Berufsfeldern wie "Wirtschaft/Verwaltung", "IT/Computer" und "Dienstleistung" Pflicht. Bis 2018 wird KAoA flächendeckend für alle weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen eingeführt.

Für Michaela Höckelmann, Personal- und Organisationsleiterin bei Galeria Kaufhof, war es keine Frage, Berufsfelderkundungsplätze in ihrem Unternehmen zur Verfügung zu stellen. "Wir sehen das als Investition in die Zukunft", sagt sie. "Der Fachkräftemangel wird kommen, und dann wollen wir gut aufgestellt sein. Schließlich sind wir auf qualifizierte Mitarbeiter angewiesen und wollen sie so früh wie möglich kennenlernen."

Die Mönchengladbacher Filiale, die ihren Auszubildenden nach dem Abschluss einen unbefristeten Arbeitsvertrag garantiert, pflegt bereits eine Schulpartnerschaft mit der Gesamtschule Volksgarten. Sechs der zwölf Plätze waren deswegen für deren Schüler reserviert. "Aber es ist uns wichtig, uns noch breiter aufzustellen." Die Termine für die Berufsfelderkundungen 2016 stehen bereits fest. Sie finden am 15. und 16. März sowie am 28. April in der Region statt, zusätzlich am 27. und 28. Juni in Mönchengladbach und im Kreis Viersen, am 28. und 29. Juni in Krefeld sowie am 29. und 30. Juni im Rhein-Kreis Neuss. Unternehmen können ihre Plätze ab dem 15. Juli dieses Jahres auf der Internetseite www.fachkräfte-für-morgen.de einstellen. Die Registrierung ist allerdings bereits jetzt möglich. Bei Fragen steht Vera Borke (Telefonnummer 02161 241-115, E-Mail: borke@moenchengladbach.ihk.de) zur Verfügung.

(RP)
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