Mönchengladbach Karstadt: Recklinghausen hofft auf "Rheydter Modell"

Mönchengladbach · Nach der Rettung der zuvor von Schließung bedrohten Karstadt-Filiale in Rheydt sucht nun auch die Stadt Recklinghausen das Gespräch mit der Warenhauskette.

 Karstadt-Chef Stephan Fanderl war am Freitag in Gladbach.

Karstadt-Chef Stephan Fanderl war am Freitag in Gladbach.

Foto: Jan Schnettler

"Wir wollen alle Optionen prüfen", sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Recklinghausen habe schon im vergangenen Jahr über den Kauf von Teilflächen mit Karstadt verhandelt. Damals seien die Gespräche ohne Ergebnis geblieben, weil dann das gesamte Haus geschlossen werden sollte.

Die Sprecherin dämpfte allerdings die Erwartungen, weil es sich um eine große Immobilie handele und die finanziellen Möglichkeiten der Stadt begrenzt seien. Der WDR hatte zuvor darüber berichtet, dass Recklinghausen mit Karstadt verhandeln wolle. Die Ruhrgebietskommune gehörte wie Bottrop, Rheydt, Dessau und Neumünster zu den fünf Karstadt-Städten, deren Filialen geschlossen werden soll(t)en. Das hatte das Unternehmen im Mai so bekanntgegeben.

In Rheydt wird die Filiale wie berichtet mit städtischer Hilfe gerettet: Die EWMG übernimmt das Haus für einen mittleren Millionenbetrag vom bisherigen Eigentümer High-street und baut es um. Dadurch kann ein Teil der bislang von Karstadt genutzten Fläche an andere Händler vermietet werden. Ein ähnliches Vorgehen hatte vor zwei Jahren bereits die Stadt Siegen gewählt, wo regionale Investoren Highstreet die Immobilie abkauften. An den anderen vier von Schließung bedrohten Standorten seien die Rahmenbedingungen nun aber erheblich schwieriger als in Mönchengladbach, hatte Firmenchef Stephan Fanderl am Freitag in Mönchengladbach gesagt.

(dpa/tler)
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