Mönchengladbach Seelöwe-Sitzung: Jeck auf die kölsche Art

Mönchengladbach · Knacki Deuser, Kölsch Fraktion, Bernd Stelter und andere Stimmungskanonen überbrachten Liebesgrüße.

 Die KG Wenkbülle feierte erstmals in einem Zelt im Sparkassenpark. Der Stimmung tat das überhaupt keinen Abbruch.

Die KG Wenkbülle feierte erstmals in einem Zelt im Sparkassenpark. Der Stimmung tat das überhaupt keinen Abbruch.

Foto: Jörg Knappe

Karnevalsprominenz aus der Domstadt brachte das Festzelt zum Kochen, als die KG Wenkbülle zur Seelöwensitzung bat. "Heimatlos" geworden, haben die Jecken aus Windberg erstmals ein Zelt im Sparkassenpark am Hockey Stadion aufschlagen lassen, um hier bei vier Sitzungen und einer Rosenmontagsfeier das närrische Treiben mit Vollgas zu genießen.

"Liebesgrüße aus Köln" war die Seelöwensitzung mit Knacki Deuser, Kölsch Fraktion, Bernd Stelter und anderen TV-bekannten Stimmungskanonen mehr überschrieben. Doch das Mönchengladbacher Prinzenpaar Michael II und Niersia Monika sowie der große Hofstaat gaben die "Eisbrecher", als sie gleich zu Beginn des vielstündigen Programms durch das Spalier der etwa 1.000 bunt kostümierten Gäste einzogen. "Fastelovend im Festzelt. Tolle Stimmung hier. Respekt!", rief Prinz Michael in das bunt funkelnde Gewoge. Singend und schunkelnd bewiesen die Mönchengladbacher Majestäten den Kölner Gästen, dass der Karneval auch in der Vitusstadt zuhause ist.

Sitzungspräsident Gerhard Claassen begrüßte viele Ehrengäste, wie Ehrenbürgermeister Heinz Feldhege und Bürgermeister Michael Schroeren. Uschi und Michaele Schneider vom Sponsor Gisela Remus-Stiftung tummelten sich gut gelaunt im närrischen Volk, das meist nicht lange auf den Plätzen sitzen blieb und stattdessen lieber zu den Karnevalsschlagern schunkelte und sang. Das honorierte auch "Mister Nightwash": "Alle verkleidet und in guter Laune. Ich freue mich", rief er den Närrinnen und Narren zu. Am Ende seines Vortrags steppte nicht nur zum allgemeinen Gejohle der sprichwörtliche Bär, sondern auch Knacki Deuser auf Birkenstocks. Denn, so der Comedian: der Irish Step Dance komme in Wahrheit aus Köln. Zu den Liedern der Kölsch Fraktion sangen die Jecken die Refrains voller Inbrunst mit. Da war dann auch dat lecker Mädche nicht nur in Köln, sondern auch in lokal bezogener Abwandlung in Mönchengladbach an der Niers. Enthusiastisch versicherten alle im Lied "Loss mer fiere auf kölsche Art". "Wollt ihr die mit allen Registern verabschieden?", fragte Sitzungspräsident Claassen. Und so gab es für die Kölsch Fraktion auch den typischen Möwenruf der Wenckbüller. Tollen Applaus erntete ebenso das Tanzkorps Luftflotte. Das begeisterte temperamentvoll zu heißen Rhythmen, während die Tänzer die Mädchen atemberaubend in die Höhe warfen und zum Glück auch wieder auffingen. Bauchredner Klaus Rupprecht ließ den Affen Willi gewohnt frech parlieren und reimen. Spontan mutmaßte dieses Einmann-Duo mit Kölner Spott beim einzigen nicht kostümierten Besucher, dass dieser ein Düsseldorfer sein müsste. Bernd Stelter persiflierte in Liedern und Texten Ernstes und Witziges. Als erfahrener Ehe-Profi riet der Silberhochzeiter den Herren: "Männer, ihr dürft nicht versuchen, eure Frauen zu verstehen."

(anw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort