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Mönchengladbach Jusos wollen Leerstand bekämpfen

Mönchengladbach · Eine Immobilienstandortgemeinschaft soll die Oberstadt beleben.

 Die Jusos wollen mit Kreativität gegen Leerstand in der Oberstadt - hier an der Hindenburgstraße - kämpfen.

Die Jusos wollen mit Kreativität gegen Leerstand in der Oberstadt - hier an der Hindenburgstraße - kämpfen.

Foto: Detlef Ilgner

Beim drohenden Leerstand in der Innenstadt und auf der Waldhausener Straße sehen die Jusos Mönchengladbach die Aufgabe bei Politik und Verwaltung, die Ansiedlung von jungen, kreativen Projekten, Start-ups, Popup-Stores und kulturellen Angeboten zu fördern. Eine freiwillige Immobilienstandortgemeinschaft soll laut der SPD-Jugend dabei helfen, die Eigentümer aus der Anonymität zu holen und endlich zur Verantwortung zu ziehen.

"Wir müssen die Eigentümer, Wirtschaftsförderung, Politik und Verwaltung an einen Tisch bekommen", sagt Juso-Chefin Josephine Gauselmann. Es könne nicht im öffentlichen Interesse sein, dass zu Gunsten von Steuerersparnissen die Ladenlokale und Wohnungen gewollt leer stehen. "Die hohen Mietpreise sind dabei der sichtbarste Faktor. Der Leerstand beschleunigt aber auch den Verfall der Infrastruktur des Gebäudes und macht auf Dauer eine Nachnutzung unmöglich. Die Folge sind Angsträume und Vandalismusschäden, womit das Interesse von Investoren weiter abnimmt. Dieser Prozess lässt sich mit einem modernen und zeitgemäßen Leerstandsmanagment aufhalten", meint Gauselmann.

Speziell die obere Hindenburgstraße und die Altstadt bräuchten ein neues Image. "Attraktivere Mietpreise würden die Ansiedlung von Nischen und Spartenangeboten fördern und das bestehende Angebot an Filialisten ergänzen", sagt Gauselmann. Auch Zwischennutzungen für temporäre, kreative Projekte seien denkbar. "Ein freizugängliches Leerstandskataster ist ein notweniges Instrument, um die Potenziale der Leerstände zu erkennen und zu dokumentieren."

Wie schnell eine Belebung durch kulturelle Projekte gehen kann, hat das "Hotel Oberstadt" bewiesen. In kurzer Zeit wurde das leerstehende Hotel an der Hindenburgstraße zum soziokulturellen Treffpunkt und zur Experimentierfläche für Jugendliche und junge Erwachsene. Nach drei Monaten war aber Schluss. Seitdem klafft an der Stelle wieder ein trostloser Leerstand.

(RP)
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