Serie Mein Erstes Auto (1) Jörg Boeckers geliebter Peugeot 205

Mönchengladbach · Als Student bekam der TV-Moderator sein erstes Auto von seiner Mutter. Mit deutschem Nummernschild kurvte Jörg Boecker ganz entspannt durch Holland - bis die Fußballweltmeisterschaft begann. Da half nur noch ein Trick. Wir suchen weitere Geschichten zum ersten Auto.

Es war ein Peugeot 205 green. Baujahr? PS? Fernsehmoderator Jörg Boecker weiß es nicht mehr. Dafür erinnert sich der gebürtige Gladbacher aber noch an Farbe und Innenausstattung. "Er war zwar schneeweiß, aber die Polster und Gurte waren grün", sagt Jörg Boecker. Das Auto bekam der TV-Moderator 1994 von seiner Mutter. "Damals studierte ich an der Hochschule in Den Haag. Mit dem Wagen konnte ich entspannt nach Hause fahren - im Kofferraum Stapel voller Wäsche - und flexibel durch Holland kurven, um das Land zu entdecken, in dem ich vier tolle Jahre verbracht habe", erzählt Jörg Boecker.

Freitagnachmittags ging's auf die Autobahn nach Mönchengladbach, sonntagnachmittags fuhr der Moderator und Journalist wieder zum Studium nach Den Haag. "Auf den 250 Kilometern kannte ich irgendwann jeden Baum, jeden Stein...", sagt er. Und dann erinnert sich Boecker noch an Folgendes: "In Höhe Doordrecht / Rotterdam bekam ich regelmäßig von anderen Fahrern signalisiert, ich könnte bei ihnen alles kaufen, was das Bewusstsein erweitern oder deutlich beschränken soll." Außerdem habe er mit seinem deutschen Nummernschild regelmäßig jemanden hinter sich gehabt, "der auch bei 130 Sachen offenbar sehen wollte, bis wann mein guter Peugeot noch TÜV hat".

Sonst hatte Jörg Boecker als Fahrer seines Wagens eigentlich nie Probleme - bis, ja bis zur Fußballweltmeisterschaft 1994 in den USA. "Da wurde es mit meinem Peugeot mit deutschen Kennzeichen im Land der Oranje-Fans doch etwas sportlicher", berichtet Boecker. Um Schaden von sich und seinem Auto abzuwenden, kaufte er sich orangefarbene Wimpel (flaggetjes), die man an den Scheiben befestigen konnte.

"Wenn es mal wieder brenzlig wurde, hisste ich einfach meine orange Flagge und hatte Ruhe", sagt Jörg Boecker. Und: "Auf einem Bild von meinem ersten Auto ist die Flagge übrigens zu sehen. Das Foto wurde an dem Tag meiner ersten Gala aufgenommen. Am Ende des Studienjahres ist es in Holland üblich, zu einer Gala zu gehen - mit allem drum und dran. Deshalb trage ich da auch einen Smoking."

Sein Peugeot habe ihn (fast) nie im Stich gelassen - "bis auf zwei Mal". Der TV-Moderator: "Beim ersten Mal war irgendein Schlauch im Motor undicht. Der holländische ADAC, der ANWB, hat ein Pulver in den Schlauch gekippt und mir gesagt, ich könne jetzt noch 100 Kilometer fahren. Letztendlich hat dieser Schlauch noch ewig gehalten", erzählt Boecker. Beim zweiten Mal sei die Batterie kaputt gewesen. Jörg Boecker musste den Wagen zwei Monate lang in einer Seitenstraße Den Haags stehenlassen, "bis ich das Geld für eine neue Batterie hatte".

Nach zwei Jahren gab Student Boecker den Wagen seiner Mutter zurück, "weil ich mein Geld doch eher fürs Studium brauchte, als für meinen sehr geliebten Peugeot 205 green."

(RP)
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