Mönchengladbach Jetzt wird die Stadt sauber gesaugt

Mönchengladbach · Vier große Stadtstaubsauger, eine schnelle Eingreiftruppe und ein Sauberkeits-Wettbewerb für Schulen: GEM, Stadt und Politiker arbeiten weiter gemeinsam daran, Mönchengladbach zur saubersten Großstadt in NRW zu machen.

 Hans-Günter Petry, Eugen Viehof, OB Hans Wilhelm Reiners, Wilfried Theißen, Gabi Teufel und Hans Peter Schlegelmilch schauten sich gestern die vier neuen Stadt-Staubsauger an, die Helmut Scheffler und Kollegen bedienten.

Hans-Günter Petry, Eugen Viehof, OB Hans Wilhelm Reiners, Wilfried Theißen, Gabi Teufel und Hans Peter Schlegelmilch schauten sich gestern die vier neuen Stadt-Staubsauger an, die Helmut Scheffler und Kollegen bedienten.

Foto: Ilgner

Der Mini-Spitz erkor ihn gleich zum Erzfeind: Mutig warf sich der Vierbeiner dem Saugrohr entgegen, bellte dessen gelben Schlund heftig an und war wegen des Dauersurrens einer Herzattacke nahe. Was ihn im heimischen Wohnzimmer täglich in allergrößte Aufregung versetzt, wird jetzt auch bei Frauchens Besuchen in der Rheydter City zu einem Dauerthema. Seit gestern ist ein Stadtstaubsauger im Einsatz. Und nicht nur hier. Vier Geräte im Wert von jeweils 13 000 Euro hat die GEM angeschafft, um der Mönchengladbacher Sauberkeitsoffensive zusätzlichen Schwung zu verschaffen.

Die Geräte sind ein Teil eines ganzen Programms, das viele Facetten hat und Eugen Viehof vom Verein Clean up begeistert: "Seit 13 Jahren gibt's unseren Verein, und immer wieder haben wir an die Stadt appelliert, selbst mehr für Sauberkeit in der Stadt zu tun. Endlich passiert etwas, endlich ergreift die Stadt mehr als bisher die Initiative. Ich wünsche mir auch, dass Müll-Sünder häufiger bestraft werden."

CDU und SPD haben das Thema Sauberkeit ganz oben auf ihre politische Agenda gesetzt. CDU-Fraktionsvorsitzender Hans Peter Schlegelmilch hat dabei die Zielrichtung vorgegeben. "Mönchengladbach soll die sauberste Großstadt in Nordrhein-Westfalen werden. Wir haben jetzt die ersten Weichen gestellt", bekräftigte er gestern noch einmal, als die GEM ihre neuen Stadtsauger auf dem Rheydter Marktplatz präsentierte. Das heißt: Sie standen ein bisschen abseits und nicht auf dem Pflaster des Platzes - die Geräte verfügen über so viel Saugstärke, dass sie ratzfatz den Fugen-Splitt verspeist hätten. GEM-Chefin Gabi Teufel hatte eigens aus der heimischen Mülltonne alles das mitgebracht, was die Sauger fressen: Papier, Kartons, Getränkedosen, Hundekot, Zigarettenstummel . . . Wobei Letztere sich hartnäckig in den Ritzen der Steinplatten halten. "Da hätte ich mir ein bisschen mehr Saugstärke bei den beiden Saugstufen gewünscht", sagt GEM-Mitarbeiter Helmut Scheffler, der künftig im Umfeld des Rheydter Marktplatzes saugen wird.

Die Stadtsauger sind das Symbol für einen Maßnahmenkatalog, der mehr als 20 Empfehlungen enthält, die insgesamt das Projekt "Saubere Stadt" ausmachen. Schrittweise werden sie abgearbeitet, teilweise verworfen, neu kreiert und - wenn möglich - zügig umgesetzt. Bei einigen Vorhaben fragt man sich: Warum hat man sie nicht längst realisiert? Dies betrifft zum Beispiel auch die Anschaffung der Stadtstaubsauger. "Die bisherigen Modelle waren laut wie große Rasenmäher und viel zu unhandlich. Erst die neue Generation lässt sich gut in den City-Alltag integrieren", sagt GEM-Chefin Teufel.

Neu sind auch die beiden Mitarbeiter, die in Früh- und Spätschicht arbeiten und als schnelle Eingreiftruppe tätig werden, wenn es besonders verschmutzte und vermüllte Stellen in der Stadt gibt. Sie sind in Elektrofahrzeugen unterwegs und sollen die sogenannten "Einzelgänger" verstärken, die bereits jetzt mit Besen und Schippe in der Stadt unterwegs sind.

Die GEM hat zudem den Wettbewerb "Saubere Schule in Mönchengladbach" ausgelobt und hofft auf kreative Vorschläge, wie Schüler ihre eigenen Räume und ihr Umfeld sauberer gestalten wollen. Die Aktion startet jetzt und geht bis Ende Oktober. Insgesamt 8000 Euro Preisgeld werden an zehn Sieger verteilt. Die Kabarettistin und Schauspieler Mirja Boes hat die Schirmherrschaft übernommen und sagt: "Wichtig ist, dass wir alle erkennen, welchen Beitrag jeder von uns leisten kann, um eine lebenswerte Umwelt zu schaffen und zu erhalten."

(RP)
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