Mönchengladbach Jetzt rasen sie wieder

Mönchengladbach · Aufheulende Motoren, durchdrehende Reifen - bei gutem Wetter zeigen Autofahrer gerne, was unter der Motorhaube steckt. Auch für die Polizei ist das eine heiße Zeit. Denn bei steigenden Temperaturen kommt es vermehrt zu Unfällen.

 Wenn die Temperaturen steigen, wird auch mehr gerast: Für viele junge Männer gehören aufheulende Motoren und durchdrehende Reifen zum Imponiergehabe.

Wenn die Temperaturen steigen, wird auch mehr gerast: Für viele junge Männer gehören aufheulende Motoren und durchdrehende Reifen zum Imponiergehabe.

Foto: Thinkstock

Eine Statistik, die die Zahl der Autounfälle in Zusammenhang mit den Außentemperaturen bringt, gibt es bei der Mönchengladbacher Polizei zwar nicht. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass es bei schönem Wetter die Unfallzahlen steigen. Polizeisprecher Willy Theveßen: "Dann haben wir richtig viel zu tun. Viele sind durch die Hitze unkonzentriert oder leichter abgelenkt." Außerdem seien mehr Verkehrsteilnehmer - vor allem Fahrrad- und Motorradfahrer - unterwegs.

Gefühlt drücken bei sonnigem Wetter aber auch mehr Autofahrer auf die Tube. Da wird gerne einmal gezeigt, was die PS-starken Sportwagen so unter der Haube haben. Aufheulende Motoren, durchdrehende Reifen, laute Musik aus dem Autoradio gehören nicht selten zum Imponiergehabe junger Männer am Steuer. Beispiele für Raser gibt es genug: Im Juni vergangenen Jahres wurde zuerst ein 25-Jähriger mit Tempo 100 auf der Theodor-Heuss-Straße erwischt, dann ein 21-Jähriger, der sogar mit 116 Stundenkilometer statt der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern unterwegs war.

Der erste hatte zudem keinen Führerschein, der zweite redete sich damit raus, dass er seinen Wagen gewaschen habe und nun trocken fahren wolle. Dreieinhalb Wochen war das Ordnungsamt auch in den Abendstunden nach 20 Uhr und an Samstagen mit seinen Radarwagen unterwegs. Am 11. Mai gingen den Kontrolleuren kurz vor 21 Uhr gleich zwei unverantwortliche Raser ins Netz: Auf der Hindenburgstraße wurde ein Fahrzeug mit 103 km/h gemessen, auf der Hohenzollernstraße war ein Auto mit 110 km/h unterwegs. "Die Erfahrungswerte aus diesen ausgeweiteten Kontrollen sollen nun ausgewertet werden. Dann soll sich herausstellen, welche Konsequenzen gezogen werden", sagt Wolfgang Speen, Leiter der städtischen Pressestelle.

Im Stadtgebiet werde häufig zu schnell gefahren, egal ob Sommer oder Winter, sagt Wolfgang Speen, er. 48.560 Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden im vergangenen Jahr von den stationären und mobilen Überwachungsgeräten festgehalten. Im August waren es 3100, im Dezember 2500. Dass es im Sommermonat mehr waren, ist laut Speen aber Zufall. In 2014 seien im August 2300 Verkehrsteilnehmer "geblitzt" worden, im Dezember 2400. Allerdings: Der August 2014 fing zwar mit sommerlichen Temperaturen an, doch dann kippte das Wetter um. Am Ende wurde es laut Wetter-online einer der kältesten August-Monate der letzten 30 Jahre. Der August 2015 war im Wetterrückblick der zweitwärmste seit Messbeginn.

(RP)
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