Mönchengladbach "Jetzt erst recht" - eine auslaufende Schule feiert

Mönchengladbach · Die katholische Hauptschule Stadtmitte wird es in zwei Jahren nicht mehr geben. Schüler mögen die kleinen Klassen.

 Angelika Brünsing ist die neue Schulleiterin.

Angelika Brünsing ist die neue Schulleiterin.

Foto: Detlef Ilgner

Von Untergangsstimmung ist nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Auf dem Schulhof der Katholischen Hauptschule Stadtmitte wimmelt und wuselt es am Samstagvormittag. Eine Capoeiragruppe animiert die Schüler zum Mittanzen, an den langen Biertischen sitzen Lehrer und Eltern, und jede Menge Schüler laufen von dort nach hier.

Die neue Schulleiterin und das neue Schuljahr werden willkommen geheißen. Es fühlt sich an wie ein trotzig-fröhliches Feiern nach dem Motto "Jetzt erst recht" - denn in zwei Jahren ist Schluss mit der Hauptschule.

Die neue Schulleiterin, Angelika Brünsing, ist guter Dinge. "Das ist schon die zweite Schule, die ich abwickele", sagt sie. Vorher leitete sie die Prinz-Ferdinand-Schule in Krefeld, eine Hauptschule, die bereits geschlossen wurde. In Mönchengladbach wird es - wenn alles gut geht - in zwei Jahren soweit sein.

90 Schüler und zehn Kollegen sind noch an der Schule. Die Schule "ist so schön" und die Kinder und Jugendlichen "total nett", schwärmt Brünsing. "Wir genießen das und machen das Beste draus", sagt Irmgard Warnken-Speen, die seit 15 Jahren an der Hauptschule unterrichtet. Sie weiß schon so ungefähr, wo sie nach der Abwicklung wird arbeiten können. Es wird eine Hauptschule in Mönchengladbach sein. Für Virginia, Schülerin der neunten Klasse, ist wichtig, dass ihre Klasse nicht aufgeteilt wird und ihre Lehrer bleiben. Die Eltern von Bojan, 16 Jahre alt, sehen den größten Vorzug in der kleinen Klasse, in der ihr Sohn unterrichtet wird und in der die Lehrer besonders intensiv auf die Schüler eingehen können. "Uns wird nicht das Gefühl vermittelt, dass die Schule geschlossen wird", erklären sie.

Darauf legt Angelika Brünsing auch großen Wert: Sätze wie "das lohnt sich ja nicht mehr" will sie nicht hören. Stattdessen wird geplant: ein neuer Baguettewagen für den Mittagsimbiss, die Capoeiragruppe, Feste wie das am Samstag, Klassenfahrten und vieles mehr.

(b-r)
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