Mönchengladbach Jazz-Serenade im Brunnenhof

Mönchengladbach · Wenn den Mönchen auf dem Abteiberg einmal in der Woche der Tonsurschnitt verpasst wurde, hatten sie anschließend die Möglichkeit, sich den Kopf am mittelalterlichen Brunnen im Klosterhof zu waschen. Dieses historische Relikt ist noch heute da, nach ihm ist der verwunschene Innenhof benannt, der sich zwischen dem Münster, dem Rathaus und dem Lehrerseminar an der Abteistraße befindet. Richtig - der Brunnenhof. Viele Gladbacher werden ihn noch nie wahrgenommen, geschweige denn betreten haben. Das soll anders werden. "Es ist ein Jammer, dass dieses schöne Fleckchen so brach liegt", sagt Bodo Assert.

Mönchengladbach: Jazz-Serenade im Brunnenhof
Foto: Ilgner Detlef

Der Vorsitzende des Münsterbauvereins stellte gestern die Ideen vor, die er und seine Mitstreiter für den Brunnenhof entwickelt haben. Und die passen wunderbar in das Gesamtgeschehen in der Innenstadt. Sie wollen den Garten öffnen für die Bürger, sie wollen Verbindungen schaffen zwischen der Abteistraße, dem Rathausinnenhof, zur Münster-Basilika, zum Museum Abteiberg, zum Sonnenhausplatz, zur City. Die Durchgänge sind schon vorhanden, sie müssen nur geöffnet werden. "Wir wollen den Charme des Abteibergs nutzen - und diesen schönen Ort", sagt Assert.

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und Planungsdezernent Gregor Bonin haben bereits ihre Zustimmung signalisiert, und die Masterplaner haben den Bereich in ihre Überlegungen längst aufgenommen. Der Innenhof soll nicht nur eine Oase der Ruhe und der Kontemplation werden, sondern auch als Kulisse für Konzerte dienen. Die Pläne gibt es bereits, sie werden überarbeitet. Mit der Umsetzung rechnet Assert in zwei bis drei Jahren.

Einem dauert das zu lange - Walter Maaßen. Der Jazzer möchte sofort loslegen. Sofort meint in diesem Fall kommenden Sonntag. Ab 15 Uhr spielt er mit seiner Borderland Jazzband im Brunnenhof. Eine Bühne wird aufgebaut, Stühle und Stehtische bereitgestellt, und es wird einen Caterer geben, der die Gäste versorgt. Walter Maaßen möchte gern regelmäßig zur "Jazz-Serenade" an diesem besonderen Ort einladen. Als Spezialgast wird er am Sonntag Frank Roberscheuten begrüßen. Der Saxophonist und Klarinettist ist ein langjähriger Weggefährte des Gladbacher Jazzers. Und er verspricht: "Die Besucher werden Musik der Extraklasse genießen können." Sollte das Wetter nicht mitspielen, wird das Konzert, das als Benefiz-Veranstaltung für den Münsterbauverein gegeben wird, in das Münster verlegt. Also: Der Eintritt ist frei. Spenden werden sehr gerne genommen.

Denn Geld wird benötigt, soll das Projekt Erfolg haben. "Die Gemeinde hat großes Interesse daran, den Brunnenhof zu öffnen und zu beleben, aber uns fehlt das Geld, das Projekt zu finanzieren", sagt Propst Peter Blättler. Er hofft, dass die Stadt nach der Umgestaltung des Brunnenhofs die Pflege übernimmt.

(RP)
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