Mönchengladbach Immobilienatlas bescheinigt Gladbach Aufschwung

Mönchengladbach · Eine eher durchschnittliche Standortdynamik und Preisprognose, aber gleichzeitig eine gute Erschwinglichkeit von Objekten, ein geringes Risiko einer Marktüberhitzung und ein hoher Anteil von Angeboten mit über fünf Prozent Brutto-Mietrendite: Der neue Immobilienatlas der "Wirtschaftswoche" bescheinigt dem Markt Mönchengladbach einen Aufschwung. Einerseits sicher schon deswegen, weil man zur Abwechslung einmal nicht am unteren Ende der untersuchten 50 größten deutschen Städte herumkrebst. Aber auch, weil es in einigen Teilaspekten eben tatsächliche positive Faktoren sind, die den Immobilienmarkt kennzeichnen.

Generell zeigt die Studie, dass die Deutschen ihre Liebe zur Immobilie wiederentdeckt haben - und dass Immobilien seit 2009 immer teurer geworden sind. In 22 der 50 Städte sollten Selbstnutzer eher mieten als kaufen, rein finanziell betrachtet. Mönchengladbach hingegen zählt zu den Städten, wo ein Kauf sich noch lohnt. Diese Empfehlung vergibt das Ranking immer dann, wenn eine Rendite auf das Gesamtkapital (inklusive Kredit) von wenigstens 2,2 Prozent gegeben ist.

In der Gesamtwertung erhält Mönchengladbach eine 3,0 - das ist zwischen 5,0 (große Chancen) und 1,0 (geringe Chancen) das Mittel. Zum Vergleich: Die "beste" Stadt zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern ist Augsburg mit einer Note von 4,3, Gelsenkirchen mit 2,3 die schlechteste. Die Bestnote insgesamt holt die neue "Boomtown" Leipzig mit 4,6. Gladbachs Preisprognose für die nächsten drei Jahre, die Standortdynamik sowie die Leerstandsquote sind ebenfalls mittelprächtig. Top ist hingegen die Erschwinglichkeit, also die Relation von Kaufkraft zu Preisen. Im Gegensatz zum Nachbarmarkt Düsseldorf mit einem Risiko einer Spekulationsblase ist diese Gefahr in Gladbach erfreulich gering.

Bei der Mietrendite (Jahres-Netto-Kaltmiete relativ zum Kaufpreis) kommt Gladbach auf starke 5,4 Prozent - nur in sieben der 50 Städte liegt dieser Wert höher, Spitzenreiter ist hier Magdeburg mit 7,1 Prozent. Und der Anteil an Renditeangeboten ist, wie bereits gesagt, mit 70,3 Prozent ebenfalls extrem hoch.

Mit durchschnittlich 1900 Euro pro Quadratmeter sind bestehende Einfamilienhäuser in Gladbach im Verhältnis extrem erschwinglich. Für die nächsten drei Jahren wird allerdings ein Anstieg zwischen drei und acht Prozent prognostiziert. Anders sieht's auf dem Wohnungsmarkt aus: Hier soll, was bereits billig ist, vorerst auch billig bleiben.

(RP)
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