Mönchengladbach Im Bunten Garten sangen junge und alte Gäste mit den "Boore"

Mönchengladbach · "Rut, rut, rut, rut sin de Ruse" in bester kölscher Manier, heißt es eigentlich nur in der Session - eigentlich. "De Boore", besser gesagt "Boore" denn das "De" haben sie im Laufe der Zeit verloren, gibt es aber auch jenseits der Karnevalszeit. Mit ihren Liedern treffen sie nicht nur den Geschmack der Jecken, auch außerhalb Kölns, nein, sie schwimmen auf einer Welle, die es durchaus auf Grillpartys oder Ballermann-Feten schafft. Sie sind vielleicht mit der Zeit - sagen wir mal - hipper geworden. Nicht zuletzt durch den relativ neuen (seit 2012), recht jungen, Frontmann Hendrik "Hein" Brock - sie tragen jetzt übrigens Lederhosen. Wenn Boore ihre eigenen Songs singen, klingt es schon mal auch nach El Arenal. Beispielsweise bei "Gut, dass du kein Engel bist", das auf markante Weise Merkmale jener Schlager trifft, die gerne als Mallorca-Hits tituliert werden. Viel Kölsch - nicht das Getränk - ist in diesem Fall nicht mehr vorhanden, oder?

 Beim NEW-Musiksommer durfte mitgesunden werden.

Beim NEW-Musiksommer durfte mitgesunden werden.

Foto: Ilgner

Der NEW-Musiksommer, der die malerische Konzertmuschel hinter der Kaiser-Friedrich-Halle mit verschiedensten Stilrichtungen von Unterhaltungsmusik bespielen möchte, bietet für jeden Geschmack etwas. Mit Boore bedient man den kölsch-rheinländisch gestimmten Mitsingwilligen. Von denen es wirklich viele gibt, denn der Bunte Garten war mit einer ausgesprochen bunten Vielzahl an Jung und Alt bevölkert, die sich eine schöne Zeit machten - trotz des wechselhaften Wetters. Explizit unter dem Titel "ne kölsche Mitsingvormittag" ging es aber nicht nur um die "Bauern". Bevor sie als Ganzes den Schwenk weg von traditionelleren Karnevals-Hits zu ihren Gute-Laune-Schlagern vollzogen, gab es noch einen Streifzug durch bekannte Lieder anderer Bands. Sozusagen als Vorband, unplugged - nur mit Gitarrenbegleitung durch "Jörg" -, motivierte Frontmann "Hein" sein Publikum zum Singen, Klatschen, Schunkeln. Und zeigte, wie eng verbunden er mit der kölschen Tradition auch ist. Karnevalsstimmung im Sommer - das geht! Wie immer wurde auch diesmal für einen guten Zweck gesammelt. 2082,65 Euro spendete das Publikum für die Stiftung für Kinder und Jugendliche in Eicken. Der 2004 durch katholische Kirchengemeinden gegründete - allerdings überkonfessionelle - Verein, bemüht "sich um Erziehung und Bildung nach christlichen Wertmaßstäben um bessere Zukunftschancen für alle zu schaffen".

Eine schöne Sache, wenn bei guter Laune auch Platz für die gute Tat ist.

(laki)
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