Mönchengladbach IHK stellt Tourismusbarometer vor

Mönchengladbach · Die Übernachtungszahlen am Niederrhein steigen weiter. Geschäftsführer Jürgen Steinmetz setzt auf mehr Zusammenarbeit.

 Blick auf das Touristenziel Abteiberg mit Münster - dem Wahrzeichen der Stadt Mönchengladbach.

Blick auf das Touristenziel Abteiberg mit Münster - dem Wahrzeichen der Stadt Mönchengladbach.

Foto: Theo Titz

Mönchengladbach legt als Reiseziel zu. Das unterstreichen einmal mehr die steigenden Übernachtungszahlen. Die Stadt hat ihren Aufwärtstrend bei den Tourismuszahlen auch im dritten Jahr fortgesetzt. Wurde die Bettenauslastung 2016 mit 37,5 Prozent angegeben, liegt sie bereits für den Zeitraum Januar bis Juni 2017 bei 39,8 Prozent. Alle acht touristischen Regionen des Rheinlands verbuchten 2016 laut Industrie- und Handelskammern (IHK) eine positive Übernachtungsbilanz im Vergleich zu 2011. Das geht aus dem jetzt von den Kammern vorgelegten Tourismusbarometer Rheinland hervor. Tourismus im Rheinland solle noch verbessert werden.

Das Rheinland generierte 2016 mit 27,3 Millionen Übernachtungen mehr als die Hälfte aller gewerblichen Übernachtungen Nordrhein-Westfalens und erzielte damit ein Rekordergebnis. Von 2011 bis 2016 stieg demnach der Marktanteil von 53,6 auf 55,1 Prozent bezüglich der Gesamtnachfrage in NRW. Auch die Aussichten für 2017 stimmen positiv: So liegen die Übernachtungen in den Monaten Januar bis August schon 5,3 Prozent über den Vorjahreswerten. "Der Tourismus ist ein wichtiges Standbein der Wirtschaft im Rheinland", sagte Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg, bei der Präsentation des ersten Tourismusbarometers Rheinland. Die IHK-Initiative Rheinland (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg/Wesel/Kleve, Köln, Mittlerer Niederrhein mit Gladbach, Wuppertal-Solingen-Remscheid) hat mit Unterstützung der IHK für Essen, Mülheim/Ruhr und Oberhausen ein Tourismusbarometer Rheinland entwickelt, das Auskünfte über die Reiseentwicklung gibt und so das bereits länger bestehende Tourismusbarometer für Westfalen ergänzt.

"Die Tourismusregion Niederrhein ist stark. Sie könnte aber noch attraktiver für In- und Auslandstouristen werden, wenn die Kommunen in der Region großräumiger zusammenarbeiten würden und die Vermarktung des Niederrheins gemeinsam aus einer Hand organisieren würden", sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. Die IHK-Initiative Rheinland wünscht sich, dass sich Politik und Landesregierung für bessere Rahmenbedingungen einsetzen. "Kleine und mittlere Betriebe geraten zunehmend unter stärkeren Wettbewerbsdruck durch Konzentrationsprozesse im Tourismusgewerbe. Auch die Themen Digitalisierung und Unternehmensnachfolge sind weitere Herausforderungen", sagt Hille. Um so mehr begrüßen die Kammern die Ankündigung der neuen Landesregierung, die Hygieneampel abschaffen zu wollen. Hille: "Nicht zuletzt wird es die Betriebe erfreuen, wenn die Landesregierung den Bürokratieabbau vorantreibt."

Christoph Dammermann, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium: "Der Tourismus ist als Wirtschaftsfaktor von erheblicher Bedeutung für NRW. Die Branche steht jetzt vor einem großen digitalen Wandlungsprozess. Jede neue Generation von Reisenden ist noch digitaler unterwegs, als die vorhergehende." Diese Kunden erwarteten eine hervorragende digitale Infrastruktur. Zudem müsse sichergestellt werden, dass die vielen kleinen, regionalen und oft traditionsreichen Betriebe, die die Tourismusbranche prägten, nicht den Anschluss verlieren. "Dabei wollen wir sie als Landesregierung unterstützen", verspricht Dammermann.

(-wi)
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