Mönchengladbach Hochwasser macht Mechaniker Pongs obdachlos

Mönchengladbach · Die Geschichte über das Hochwasser, das in Odenkirchen in der Nacht vom 5. auf den 6. März 1963 Straßen und Häuser unter Wasser setzte und von dem Leser Heinz Will Klingen erzählt, spiegelte sich in der Berichterstattung der Rheydter Stadtpost wider. Am 27. März kam ausführlich der Mechanikermeister Rudolf Pongs zu Wort, der durch das Hochwasser obdachlos wurde. "Nach meiner Meinung - und die teilen viele andere Leute - war die Überschwemmung von Teilen Wickraths, Wetschewells und Odenkirchens völlig unnötig", wird Pongs zitiert. Er machte dem Niersverband heftige Vorwürfe, weil dieser "nach dem plötzlichen Eintreten des Tauwetters am Wochenende vor dem 5. März" das Wehr am Staudamm unterhalb von Wickrath schließen ließ - angeblich, um bei einem Überfluten der Niers Odenkirchen vor einer Überschwemmung wie 1947 zu schützen.

 So berichtete die Rheydter Stadtpost über die Familie Pongs.

So berichtete die Rheydter Stadtpost über die Familie Pongs.

Foto: Weber

Am 5. März, 6.30 Uhr, so berichtete die Rheydter Stadtpost, stand Pongs in seinem Haus plötzlich kniehoch im Wasser. Weil das Wasser nicht weiter stieg, legte er sich am frühen Morgen des anderen Tages schlafen, nachdem das Hochwasser nicht mehr weiter gestiegen war. Kurz darauf weckte ihn der Haushund: Das Hochwasser stand da mannshoch im Haus. Polizei und die Wickrather Feuerwehr retteten Pongs und seine Familie, das Haus war nicht mehr bewohnbar und baufällig. Pongs konnte seine Werkstatt und seine feinmechanischen Geräte nicht mehr gebrauchen.

Auch beim Heimatverein Odenkirchen war die Hochwasser-Katastrophe des Jahres 1963 großes Thema. Vorsitzender Dr. Sauvageot setzte den Lichtbildervortrag "Hochwasser in Odenkirchen" auf die Tagesordnung. Es gab erregte Diskussionen, berichtete die Rheydter Stadtpost. Sauvageot forderte Schutzmaßnahmen, wollte, dass Niersbrücken höher gelegt und das Flussbett tiefer gelegt werden. Auch die Regulierung der Niers war Thema. Pläne dafür gebe es zwar, aber die würden bei der Regierung in Düsseldorf "ihrer Genehmigung harren", hieß es. DIETER WEBER

(RP)
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