Mönchengladbach Hinduistische Gemeinde ist angekommen

Mönchengladbach · Seit 20 Jahren besteht der Verein und musste mehrmals in der Stadt umziehen. Jetzt hat die Gemeinde in Güdderath ein neues Zuhause gefunden. Auf dem Gelände einer ehemaligen Firma wurde der Grundstein für den Bau gelegt.

 Die Hinduistische Gemeinde feierte nun in Güdderath die Grundsteinlegung auf dem Gelände eines ehemaligen Unternehmens. Eine Hohepriester leitete die Zeremonie, zu der viele Ehrengäste kamen.

Die Hinduistische Gemeinde feierte nun in Güdderath die Grundsteinlegung auf dem Gelände eines ehemaligen Unternehmens. Eine Hohepriester leitete die Zeremonie, zu der viele Ehrengäste kamen.

Foto: Detlef Ilgner

Ankommen, für die Gemeinschaft ein Zuhause finden, das war das oberste Ziel der hinduistischen Gemeinde. Nach 20 Jahren und vielen Umzügen innerhalb der Stadt, ist das Ziel nun in greifbare Nähe gerückt. In einer feierlichen Zeremonie wurde der Grundstein gelegt. Auf dem Gelände der ehemaligen Firma von Renate und Wilhelm Wynen kann die Gemeinde nun Wurzeln schlagen. "Damit haben wir das erste Ziel unseres Vereins erfüllt", sagt Mitbegründer Kanagaratnam Sriskantharajah stolz. Auch Architekt Franz-Josef Vennen ist sich sicher: "Das war die Geburtsstunde eines neuen Hauses."

Schon bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste wird klar: Es ist nicht nur ein Bauprojekt, sondern hier geht es um Integration und Völkerverständigung. Neben Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners sind auch Vertreter der Politik und Bezirkspfarrer Stephan Dedring eingeladen. "Es freut mich sehr, dass die hinduistische Gemeinde nun einen Ort zur inneren Einkehr gefunden hat", betont Hans Wilhelm Reiners. Jeder darf einen Stein in die Ausschachtung legen, der in Zukunft der Hauptaltar der Gottheit Ganesha sein soll. So legen hier Christen und Hindus den Grundstein für das neue Zuhause der hinduistischen Gemeinde.

Die Zeremonie folgt einem festen Ritus. Der Hohepriester bereitet zunächst die Reinigung der Steine vor. Im Anschluss daran reinigt er die Steine mit Wasser, bevor sie in den vorbereiteten Zement kommen. Dann ist es soweit: Er trägt den ersten Stein, geschmückt mit Blüten und Gaben zum künftigen Altar hinunter. Die Trommeln werden lauter und der Duft der Räucherstäbchen steigt auf. Hans Wilhelm Reiners darf den ersten Stein an den vorgesehen Platz setzen. Dann folgen die anderen Gäste. Die Steine werden genauso stehen bleiben, wenn der Altar gebaut wird.

Auch der weitere Tempelbau folgt festen Riten des Hinduismus. "Das ist uns sehr wichtig", betont Kanagaratnam Sriskantharajah. Dafür sind Fachkräfte aus Indien und Sri Lanka vor Ort, die den Bau der insgesamt neun kleinen Altäre sowie die aufwendigen Schnitzereien der Figuren verantworten. "Das kann man nicht lernen. Da wird man hineingeboren. Diese Fertigkeit die Schnitzereien zu machen, ist angeboren", erklärt Franz-Josef Vennen. Die neun Altäre sind den verschiedenen Gottheiten gewidmet. In der Mitte steht der Altar der Hauptgottheit des Tempels Ganesha.

"Ganesha steht für Anfang und Mut", erklärt Kanagaratnam Sriskantharajah. "Bei einer Zeremonie geht man die Altäre einzeln ab, bis man dann am Hauptaltar angekommen ist. Der Priester spricht dabei an jedem Altar einen Psalm", erklärt Abbna Sriskantharajah, Tochter des Mitbegründers. Bis der neue Tempel fertig ist, werden die Gottesdienste wie gewohnt in der Brückenstraße 49 abgehalten.

(eba)
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