Mönchengladbach Rocker: Hells Angels planen große Party in Rheydt

Mönchengladbach · In den vergangenen Wochen hat eine Anschlagsserie im Rocker-Milieu für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt ist es eine Party. Die Hells Angels laden auf ihrer Facebookseite zu einer großen Unterstützungsfeier in die "Diskothek Kabelwerk" in Rheydt ein.

Hells Angels fahren durch Mönchengladbach
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Foto: Detlef Ilgner

"Kommt zur größten Party Mönchengladbachs und lernt die 81er-Persönlichkeiten kennen", heißt es im Internet. Es seien explizit auch "Damen und Herren eingeladen, die sonst nicht viel mit Motorradclubs zu tun haben". Nebenbei könne man sich auch mit Supporter(Unterstützer)-Shirts und Accessoires eindecken. Die Diskothek ist noch geschlossen. Angeblich hat der Disco-Betreiber von der Bauordnung geforderte Prüfberichte nicht beigebracht, so dass es für die Erteilung einer Konzession vom Ordnungsamt bislang kein grünes Licht gegeben hat. Versuche, die Lokalität trotzdem zu öffnen, seien vom Kommunalen Ordnungsdienst bis jetzt unterbunden worden. Die Polizei hält sich mit Kommentaren zu der Hells-Angels-Party zurück. "Der Termin sei bekannt", heißt es bisher nur.

Rocker Mönchengladbach: Schüsse auf Geschäft
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Mönchengladbach: Schüsse auf Rocker-Geschäft

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Foto: Theo Titz

Seitdem der Bundesgerichtshof das Kuttenverbot kippte, zeigen die Hells Angels in der Stadt wieder mehr Präsenz. Bereits an dem Tag, als das Urteil in Karlsruhe fiel, kündigten die Mönchengladbacher "Höllenengel" für den Folgetag eine Ausfahrt an. Die Polizei untersagte einen Auftritt im Pulk. Die Rocker starteten dennoch - in kleineren Gruppen.

Ein Auftritt der Hells Angels bedeutet immer ein großes Polizeiaufgebot. So war es auch gestern im Mönchengladbacher Gericht, als einem Rocker wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz der Prozess gemacht werden sollte. Laut Anklage soll der Mann, der bereits wegen gefährlicher Körperverletzung und Drogenbesitzes aufgefallen war, in einer Wohnung in Wickrath 1,5 Gramm Marihuana in einer Spülmaschine versteckt haben. Der Mann ließ gestern durch seinen Anwalt erklären, dass ihm die Drogen nicht gehörten. Seine ehemalige Lebensgefährtin und jetzige Verlobte machte von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.

Hells Angels: SEK-Einsatz wegen Kutte in Mönchengladbach
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SEK-Einsatz wegen Kutte bei Hells Angels

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Foto: Sascha Rixkens

Richter und Staatsanwalt waren sich schnell einig, dass man dem Angeklagten den Besitz der Drogen nicht nachweisen könne. Der Rocker wurde freigesprochen. "Hier sieht man, wie bei einem Stempel auf der Akte wie "Rocker" oder "Hells Angel" alles aufgepumpt wird, was aufgepumpt werden kann", sagte der Anwalt des Angeklagten.

(RP)
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