Mönchengladbach Heinen und Brenner: Runder Tisch zur Reduzierung von Plastiktüten

Mönchengladbach · Sie schaden nachweislich der Umwelt und auch den Menschen, viele Händler würden lieber heute als morgen auf sie verzichten - doch viele Kunden halten Plastiktüten für unverzichtbar. Wie man trotzdem dafür sorgen kann, die Zahl der Einwegtaschen in Gladbach zu reduzieren, überlegen Politik und Händler auf Anregung von "Transition Town MG" nun gemeinsam. Die beiden Umweltpolitiker Martin Heinen (CDU) und Gerd Brenner (Grüne) haben zu einem runden Tisch eingeladen, an den sie am 11. März weniger mit fertigen Konzepten als mit offenen Ohren und leeren Notizblöcken kommen werden.

"Es geht nicht darum, mit Schaum vorm Mund irgendwelche Verbote durchzudrücken", sagt Heinen. Für Brenner geht es darum, über eine "Win-win-Situation die Beteiligten freiwillig dazu zu bringen, den Sinneswandel einzuleiten". Die Politiker, die sonst schon mal gerne über das richtige Konzept streiten, sind sich in diesem Fall in der Sache gänzlich einig. Die Plastiktüten sind ein Ärgernis - und zwar ein gefährliches. In den Meeren schwimmen nicht nur erhebliche Mengen Plastikmüll, sie schädigen über die Nahrungskette auch den Menschen. Zudem tragen sie, da sie oft weggeworfen werden, zur Verschmutzung der Stadt bei.

Auch viele der Mönchengladbacher Händler könnten gut ohne die Tüten leben. Ein Marktbeschicker berichtete Heinen, er gebe pro Jahr allein 9000 Euro für die Tüten aus, in denen die Kunden dann Gemüse und Obst nach Hause tragen. Und auch die großen Händler, mit denen Heinen und Brenner bisher gesprochen haben, können sich einen Verzicht vorstellen. Erste positive Beispiele gibt es bereits. So bietet die Drogerie-Kette "dm" stabile Taschen an, die lange halten und gegen Pfand in jeder beliebigen Filiale wieder abgegeben werden können. Ein solches Pfandsystem können sich die beiden Politiker gut für Gladbach vorstellen. "Wir könnten zum Beispiel die Kreativen in der Stadt bitten, eine robuste Tasche mit einem Gladbacher Motiv zu designen, die dann gegen Pfand erworben werden kann", sagt Martin Heinen. Gerd Brenner hofft, dass es gelingt, viele Händler davon abzubringen, die Plastiktüten weiter kostenlos oder für kleines Geld abzugeben. "Wenn die Menschen für die Taschen spürbar etwas bezahlen müssen, würde sich gewiss etwas ändern", glaubt er.

Nun hoffen die Politiker auf viele gute Ideen beim runden Tisch. Bei dem werden am 11. März ab 19 Uhr in der Industrie- und Handelskammer Vertreter der IHK und des Einzelhandelsverbands dabei sein. Kommen darf jeder, die Veranstalter bitten aber um Anmeldung unter runder.tisch@martin-heinen.de.

(RP)
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