Mönchengladbach "Heimat shoppen" funktioniert nach dem Party-Prinzip

Mönchengladbach · Die Händler sorgen für den Rahmen, die Kunden für die Stimmung: Am Wochenende werden die Aktionstage gefeiert.

 Talkten im Kauhof (v.l.): Rainer Höppner (IHK und Einzelhändler aus Schiefbahn), Jürgen Steinmetz (IHK), Eduard Felzen (Saturn), Ralf Jüngermann (RP), Steffen Siewert (Kaufhof) und Karl-Uwe Bütof (Wirtschaftsministerium).

Talkten im Kauhof (v.l.): Rainer Höppner (IHK und Einzelhändler aus Schiefbahn), Jürgen Steinmetz (IHK), Eduard Felzen (Saturn), Ralf Jüngermann (RP), Steffen Siewert (Kaufhof) und Karl-Uwe Bütof (Wirtschaftsministerium).

Foto: Raupold

Der schönste Vergleich ist der mit der Party. "Als Ausrichter kann man die schönsten Rahmenbedingungen bereitstellen - aber für die Stimmung sind letztlich die Gäste verantwortlich", sagt Rainer Höppner, Vorsitzender des IHK-Einzelhandelsausschusses. Und bezieht das Bild sogleich auf die Aktionstage "Heimat shoppen", die an diesem Wochenende zum dritten Mal stattfinden. Der Ausrichter - das ist die Industrie- und Handelskammer gemeinsam mit etlichen Werbe- und Interessengemeinschaften und weiteren Akteuren. Die Gäste - das sind die Kunden.

Und die sollen, angesichts des schönen Spätsommerwetters, erleben, wie sinnhaft und zugleich auch für sie gewinnbringend der Einkauf vor Ort sein kann. In einer von RP-Redaktionsleiter Ralf Jüngermann moderierten Diskussionsrunde ging es gestern Nachmittag bei Galeria Kaufhof nicht zuletzt um die Frage, ob der Onlinehandel mittelfristig zu einem Ausbluten der Innenstädte führen wird. Karl-Uwe Bütof aus dem Wirtschaftsministerium, der den verhinderten Minister Garrelt Duin vertrat, sagte ganz klar: "Nein. Alle Studien sagen, dass der Onlinehandel bis 2021 seinen Markt ausgeschöpft haben wird und er 2025 einen Anteil von maximal 20 Prozent am Gesamtgeschäft haben wird." Trotzdem gelte es für den stationären Handel, die Vorteile der Digitalisierung einzubeziehen und zugleich eigene Stärken zu betonen - persönliche Ansprache, Beratungskompetenz, stilvolles Ambiente. "Die Menschen machen den Unterschied", bekräftigte Eduard Felzen von Saturn. Und der Wandel sei ohnehin steter Begleiter im Handel: "70 Prozent unserer Produkte gab es vor zehn Jahren noch gar nicht."

Auch im Kaufhof setzt man längst auf die gewinnbringende Verzahnung von stationären und digitalen Angeboten, etwa in Form von Tablets im Geschäft und Angeboten wie Online-Reservierungen von Artikeln. "Der Handel mag komplexer geworden sein, aber es geht auch künftig ganz wesentlich um eines: um Kundenbegeisterung", sagte Geschäftsführer Steffen Siewert.

Schwarzmalen angesichts all der Herausforderungen der Digitalisierung wollte auch IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz nicht - im Gegenteil. "Die Aktion ,Heimat shoppen' ist nicht aus einer Drucksituation heraus entstanden", sagte er. "Sondern um zu zeigen, dass im Handel gerade auch besonders viel Schwung herrscht."

(RP)
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