Mönchengladbach Handeln nach dem "Prinzip Verantwortung"

Mönchengladbach · 153 Jahre ist das Stiftische Humanistische Gymnasium (Huma) nun alt - und seit drei Jahren gibt es in der Schulgemeinschaft das Bestreben, den historischen Stiftungsgedanken, der maßgeblich zur Gründung und zum Erhalt der Schule beigetragen hat, wieder aufleben zu lassen. "Die Schule wurde damals von einer Bürgerstiftung gegründet, irgendwann wurde das Stiftungsvermögen dann aber vom Land für sich beansprucht", erklärt Schulleiter Thomas Hollkott.

Daher habe man zum 150-jährigen Bestehen der Schule die "Neustiftung Stiftisches Humanistisches Gymnasium" neu aufgelegt - mit einem zentralen Ziel: Einen Preis auszuloben, der Schüler oder Ehemalige würdigt, die sich in besonderer Weise um das "Prinzip Verantwortung" des berühmtesten Huma-Schülers Hans Jonas verdient gemacht haben. "Die Kollegen haben das Handeln ihrer Schüler sowie den Werdegang Ehemaliger stets im Blick und können Vorschläge einreichen, wer den Preis erhalten sollte", sagt Hollkott. Dieser werde immer im November vergeben.

Vor zwei Jahren wurden mit dem mit 2000 Euro dotierten Preis die ehemaligen Schüler Fee Grupe und Franz Janßen bedacht, die Sprachkurse für Flüchtlinge anboten und sich politisch engagierten. Im vergangenen Jahr wurden dann die beiden jungen Filmemacher Alina Yüksel und Yannik Kerig ausgezeichnet, die an der Doku "Asyland" beteiligt waren, die etwa im WDR lief.

"Wir wollen mit dem Preis dazu beitragen, unsere Schüler zu motivieren, ihr bisheriges gesellschaftliches Handeln in diesem Sinne fortzusetzen und als Vorbild zu agieren", erläutert Mittelstufen-Koordinator und Kuratoriumsmitglied Michael Bergemann. Daher sind die Verantwortlichen dankbar, dass viele ehemalige Schüler wie noch eine hohe emotionale Bindung zu ihrer alten Schule pflegen und bereit waren, mit Spenden sowohl das Stiftungsvermögen als auch das Preisgeld zu finanzieren. "Leider reichen die aktuellen Zinsbeträge nicht aus, um daraus das Preisgeld zu stemmen. Aber umso schöner ist es natürlich, wenn viele Stifter bereit sind, aus ihrer privaten Tasche etwas beizusteuern", sagt Schulleiter Hollkott.

Am Freitag wird nun der dritte Stiftungspreis verliehen. In diesem Jahr wird die ehemalige Schülerin Miriam Röder geehrt, die sich als Tanzpädagogin unter anderem in einem Projekt mit Israelis, Palästinensern und Deutschen engagiert und dadurch einen Beitrag zur Völkerverständigung leistet.

(p-m)
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