Mönchengladbach Gute Chancen für mehr Wohnungseigentümer

Mönchengladbach · In Mönchengladbach könnten künftig mehr Menschen in einem Zuhause wohnen, das ihnen auch selbst gehört. Das zeigt eine Modellrechnung des Pestel-Instituts (Hannover), bei der es darum geht, die Chancen zu ermitteln, mit denen Mieter zu Wohnungseigentümern werden. Demnach kann in der Stadt Mönchengladbach die Wohneigentumsquote von derzeit 39 Prozent noch gesteigert werden.

Das Pestel-Institut hat in seinem regionalen "Wohnungskauf-Check" - speziell zugeschnitten auf den Wohnungsmarkt in Mönchengladbach - auf der Grundlage aktueller Immobilienpreise berechnet, wer sich als Mieter künftig ein Reihenhaus oder eine Eigentumswohnung leisten kann - und das mit solider Finanzierung. Voraussetzung ist, dass der Staat sie dabei durch ein Programm mit langfristigen Krediten über die KfW-Förderbank unterstützt und ihnen Sicherheit bei den Zinsen gibt. Weitere Bedingung: Das Land soll für einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer sorgen. Diese Forderungen unterstützt die Initiative "Wohn-Perspektive Eigentum", die das Pestel-Institut mit der Regio-Analyse beauftragt hat.

Konkret geht es dabei um den Kauf eines Reihenhauses mit 100 Quadratmetern Wohnfläche in mittlerer Lage und guter Bausubstanz. Dies kostet in Mönchengladbach nach dem aktuellen Preisspiegel des Immobilienverbands Deutschland (IVD) etwa 240.000 Euro. Dazu kommen etwa 29.000 Euro an Kosten, die beim Kauf anfallen - zum Beispiel die Grunderwerbsteuer, Gebühren und Honorare für Notar, Makler, Banken und Berater.

"Würde der Staat über 30 Jahre hinweg einen Kredit zum festen Zinssatz von 1,5 Prozent anbieten, wäre vielen in Mönchengladbach geholfen, die sich eine Immobilie anschaffen wollen, um selbst darin zu wohnen. Denn die eigenen vier Wände stehen immer noch ganz oben auf der Wunschliste der Menschen", sagt Matthias Günther. Der Leiter des Pestel-Instituts spricht hierbei von einer "angemessenen und notwendigen Wohneigentumsförderung durch den Staat".

Auf dieser Grundlage würde einem Haushalt in Mönchengladbach ein Nettoeinkommen von 2430 Euro pro Monat reichen, um sich das Reihenhaus anzuschaffen. Und das bei einem Eigenkapital von 20 Prozent - also einem "Immobilien-Startkapital" von etwa 54.000 Euro, rechnet das Pestel-Institut vor. "Wichtig bei dieser Berechnung ist, dass 40 Prozent des Einkommens, das der Haushalt monatlich netto zur Verfügung hat, in die Finanzierung der Immobilie fließen", sagt Günther. Auch für Eigentumswohnungen mit 50 Quadratmetern Wohnfläche gibt es entsprechende Berechnungen. "Ein Single könnte seine eigenen vier Wände mit einem Nettoeinkommen ab 1310 Euro pro Monat leisten", sagt Günther.

(RP)
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