Mönchengladbach Gladbachs Mini-Kreisverkehr in 2D

Mönchengladbach · Eine neue Straßenführung in Eicken sorgt im Netz gerade für viel Spott. Es geht um den wohl kleinsten und plattesten Kreisverkehr der Stadt. Dabei steckt dahinter eine hehre Absicht: Die Ecke soll verkehrssicherer werden.

 Der wohl kleinste Kreisverkehr der Stadt von oben: Busse müssen die "Mittelinsel" queren, sonst kämen sie nicht durch.

Der wohl kleinste Kreisverkehr der Stadt von oben: Busse müssen die "Mittelinsel" queren, sonst kämen sie nicht durch.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Von oben sieht es aus, als hätte jemand eine überdimensionale Schallplatte mit einem verrutschten Loch auf den Asphalt gemalt. Doch dies ist keine Straßenmalerei, sondern ein Kreisverkehr, genauer gesagt: ein Minikreisverkehr in 2D. Denn die Mittelinsel ist nur aufgemalt, also platt wie ein Pfannkuchen. Und das sorgt gerade in Mönchengladbacher Facebook-Gruppen für Spott und Gelächter. "Was bringt ein zweidimensionaler Kreisverkehr, den Autofahrer ohne Schaden quer passieren können?", fragt sich die Gemeinde. Und während die einen sich über den platten Mini-Kreisel kugelrund lachen, diskutieren die anderen Sinn und Unsinn der neuen Straßenführung. Denn theoretisch können Autofahrer ohne Schaden die aufgemalte Mittelinsel überfahren. Manche machen das auch. Denn Hinweisschilder auf den Kreisverkehr gibt es noch nicht. Busfahrer müssen sogar die Mittelinsel queren - wegen der Enge.

Dabei steckt hinter der Ausführung eine hehre Absicht: Die Ecke soll verkehrssicherer werden. Immerhin ist dort eine Kita. Schon lange wurde in Eickener Gesprächskreisen über die gefährliche Verkehrssituation an diesem Knotenpunkt diskutiert. Denn häufig sollen Autofahrer dort viel zu schnell unterwegs gewesen sein. Und das, obwohl es an der der Ecke von Buschallee zur Matthiasstraße durch die Bebauung eine Sichtbehinderung gibt. Anwohner berichteten von vielen Beinaheunfällen. Und auch Kindergartenkinder seien dort schon verunglückt. CDU-Ratsherr Christoph Dohmen brachte schließlich Verwaltung und Kindergartenleitung zusammen. Gemeinsam wurde über mögliche Lösungen diskutiert. Entschieden wurde sich für den Kreisverkehr. "Die Anwohner sind froh, dass sich endlich etwas tut", sagt Dohmen.

Ausschlaggebend für die Planung am Knotenpunkt Matthiasstraße/Buschallee seien vor allem die dort gefahrenen Geschwindigkeiten gewesen, heißt es von Seiten der Stadt. Mit dem Kreisverkehr sei die Vorfahrtssituation zukünftig eindeutig und erkennbar geregelt. Durch die schmalen Fahrgassen und die Änderung der Vorfahrt der aus der Buschallee kommenden Fahrzeuge, die nun die Vorfahrt achten müssen, werde die Geschwindigkeit effektiv gesenkt. Vorfahrtsmissachtungen würden ausgeschlossen. Zudem seien Fahrzeuge, die aus dem Kreisverkehr ausfahren, rechtlich Abbieger und hätten deshalb den Fußgängervorrang zu beachten.

Schilder, die auf den Kreisverkehr hinweisen, würden im Übrigen noch angebracht, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Und außerdem werde darüber nachgedacht, die Mittelinsel mit "Kölner Tellern", also Bremsschwellen, zu versehen, sagt Dohmen. Autos könnten dann nicht mehr so einfach darüber fahren, Busse aber sehr wohl.

Übrigens: Die Stadt wird demnächst noch einen weiteren Kreisverkehr erhalten. Der wird allerdings größer. Die Bauarbeiten an der Carl-Diem-Straße vor dem DRK-Heim haben schon begonnen. Dort stehen auch schon Hinweisschilder (derzeit noch verpackt), obwohl es den Kreisel noch gar nicht gibt.

(gap)
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