Mönchengladbach Gladbachs Luft ist besser geworden

Mönchengladbach · Die Umweltzone zeigt ihre Wirkung: In der Innenstadt ist weniger Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon in der Luft als früher. Nur ein Problem hat Gladbach messbar noch nicht im Griff: die Lastwagen auf der Aachener Straße.

Lastwagen über 3,5 Tonnen dürfen seit dreieinhalb Jahren nicht mehr über die Aachener Straße fahren. Die Fahrer werden auch durch Schilder frühzeitig auf das Verbot aufmerksam gemacht. Doch scheren sich immer noch zu viele Lastwagen-Fahrer nicht um die Schilder. Und das kann man im jüngsten Bericht über die Gladbacher Luftqualität genau ablesen. Der Grenzwert für Stickstoffdioxid ist an der Aachener Straße 428/428, wo das Messgerät steht, 2015 erneut überschritten worden. Mit 42 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresdurchschnitt wird der Grenzwert von 40 erneut gerissen, wenn auch so knapp wie nie.

Im Bericht der Verwaltung, den der Umweltausschuss kommende Woche diskutiert, heißt es dazu lapidar: "Insbesondere die Einhaltung des Durchfahrtverbotes für Lkw hätte bei strikter Befolgung durch die Verkehrsteilnehmer die Luftqualität weiter verbessert." Was, nicht nur bei Anwohnern, einmal mehr die Frage hervorrufen dürfte: Warum kontrolliert das eigentlich nicht regelmäßig jemand? Polizei und Stadt sind wechselseitig der Meinung, der jeweils andere könne dies übernehmen.

Stickstoffdioxid an der Aachener Straße ist indes die einzige schlechte Nachricht im aktuellen Bericht zur Luftqualität. Wobei selbst an dieser neuralgischen Stelle eine Entwicklung in die richtige Richtung zu sehen ist: Die Werte sind seit 2009 bis 2015 kontinuierlich von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter auf zuletzt 42 zurückgegangen. Das ist auch der Grund, warum die Bezirksregierung der Stadt diese Überschreitung durchgehen lässt.

Besser steht die Stadt bei der Feinstaub-Belastung da. An der Friedrich-Ebert-Straße, wo seit vielen Jahren die höchsten Werte in der Stadt gemessen werden, gab es im ersten Halbjahr 2016 nur an fünf Tagen mehr als 50 Mikrogramm Feinstaub in der Luft. Dieser Grenzwert darf im gesamten Jahr an nicht mehr als 35 Tagen überschritten werden. Das war an der Friedrich-Ebert-Straße 2009 und 2011 so. In diesem Jahr ist man davon weit entfernt.

Auch an der Kreuzung Hubertusstraße/Urftstraße (bisher 2016 eine Überschreitung) und an der Düsseldorfer Straße (zwei) ist die Entwicklung erfreulich. Allerdings hängt der Anteil an Feinstaub in der Luft auch wesentlich von der Wetterlage ab.

Das gilt genauso beim Ozon. Und auch da liegt Mönchengladbach inzwischen deutlich unter den zulässigen Grenzwerten. An drei Tagen wurden 2015 in der Stadt mehr als 180 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. An solchen Tagen werden die Bürger zum Beispiel aufgeordert, Sport im Freien und körperliche Belastungen zu vermeiden. Zulässig sind im Drei-Jahres-Schnitt 25 solcher Überschreitungstage. Mönchengladbach kommt im Schnitt von 2013 bis 2015 auf zwölf Tage jenseits des Rasters.

Die Entwicklung in Gladbach verläuft parallel zu der im ganzen Land. Darum schreibt die Bezirksregierung der Stadt auch nicht vor, ihren Luftreinehalteplan fortzuschreiben. Mittel- bis langfristig sollen die Werte überall weiter sinken.

Dafür wird entscheidend sein, wie attraktiv für die Autofahrer künftig umweltschonendere Autos sein werden.

(RP)
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