Mönchengladbach Gladbachs Handel boomt bei Ebay

Mönchengladbach · Die Gladbacher Händler bei Ebay haben innerhalb weniger Wochen ihren Umsatz verdoppelt. Die Partner des Pilotprojektes wollen das Portal gerne über den Sommer hinaus betreiben. Nun zeigt auch der Landtag NRW Interesse.

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Das Projekt "Mönchengladbach bei Ebay" entwickelt sich ziemlich erfolgreich. In den vergangenen sechs Wochen haben die mittlerweile 74 beteiligten Händler auf dem lokalen Marktplatz im Internet ihren über das Portal erzielten Umsatz auf zwei Millionen Euro verdoppelt. Von Oktober bis Ende Januar hatten die beteiligten Händler eine Million Euro erlöst. "Wir haben seitdem deutlich zugelegt. Seit dem Start wurden insgesamt 53.000 Artikel verkauft und in 74 verschiedene Länder versendet", sagte Ebay-Deutschland-Chef Stephan Zoll in einem Interview mit dem Online-Portal "etailment.de". Dafür habe es kein besonderes Marketing gegeben oder eine spezielle Maßnahme. "Die Händler machen einfach ihren Job immer besser", sagte Zoll.

Über neun Monate, also noch bis zum Sommer, läuft das bundesweit einzigartige Pilotprojekt "Mönchengladbach bei Ebay". Darin erprobt der Internetriese zusammen mit dem Projektpartner MG Retail 2020 (ein Projekt der Wirtschaftsförderung und der Hochschule Niederrhein), wie dem stationären Einzelhandel der Sprung ins Online-Geschäft gelingen kann. Die Zeichen stehen gut, dass das Projekt auch über den Sommer hinaus betrieben werden kann. "Es gibt keinen Grund, dann diese Seite wieder abzustellen. Und warum sollten Händler Ebay wieder verlassen", sagt Zoll. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsförderung, ist überzeugt, dass das Projekt weiterlaufen wird. "Wir sind in Gesprächen, in welcher Form das möglich ist. Aber die lokale Seite wieder vom Netz zu nehmen, dafür ist das Projekt zu erfolgreich", sagt Schückhaus.

Auch die Wirtschaftsförderung spricht von einem "gigantischen" Interesse an dem lokalen Ebay-Portal. "Wir werden in der ganzen Bundesrepublik wahrgenommen", sagt Ulrich Schückhaus,. In der kommenden Woche ist das Projekt ein Thema beim eCommerce-Tag in Gelsenkirchen, in zwei Wochen wird es Thema einer Anhörung im Düsseldorfer Landtag sein - auch im Vergleich zu einem anderen Online-Handel-Projekt, das in Wuppertal läuft.

Unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg ist noch unklar, wie sich die stärkere Präsenz im Netz auf die Kundenfrequenz im Laden auswirkt. Dazu gebe es noch keine Auswertung, sagte Zoll. Auch wenn Händler zwar einen entsprechenden Effekt bestätigten, dürften sie nicht erwarten, dass jeden Tag Heerscharen von Kunden vor der Tür stehen. Tatsächlich wird der meiste Umsatz über den Versand von Artikeln erzielt. Und insofern bringt ein bundesweiter und internationaler Marktplatz im Netz auch mehr Umsatzzuwachs als ein ausschließlich lokales Portal.

"So stabilisieren wir den Einzelhandel vor Ort", sagt Ulrich Schückhaus und fügt hinzu: "Wer übers Internet mehr Erträge erzielt, stärkt damit auch sein Ladenlokal vor Ort."

(RP)
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