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Markus Wyes findet nicht nur Eheringe Gladbacher sucht den Schatz von Odenkirchen

Mönchengladbach · Markus Wyes hat ein ungewöhnliches Hobby: mit einem Metalldetektor geht er regelmäßig auf Schatzsuche. Nicht selten hilft er, verlorene Eheringe aufzuspüren. Sein Traum ist es, die Geschichtsbücher der Stadt neu zu schreiben.

 Schatzsucher Markus Wyes mit einem Teil seiner Ausrüstung.

Schatzsucher Markus Wyes mit einem Teil seiner Ausrüstung.

Foto: Wyes

Markus Wyes ist leidenschaftlicher Schatzsucher. Der Reiz, Verlorenes oder Verborgenes wieder aufzuspüren, treibt ihn dabei an. Ob im Auftrag oder für sich selbst — seit mehr als zwanzig Jahren geht der Gladbacher mit Hilfe eines Metalldetektors regelmäßig auf die Suche nach den unterschiedlichsten Gegenständen. Oft tastet er Böden, Gebüsche oder den Grund von Gewässern mit seinen Detektoren nach ganz besonderen Schmuckstücken ab: Eheringen.

"Oft muss ich mich durch Müll kämpfen"

 Hier ist Wyes in der Niers auf der Suche nach einem Ehering.

Hier ist Wyes in der Niers auf der Suche nach einem Ehering.

Foto: Wyes

"Ob beim Entenfüttern, beim Eiskratzen im Winter oder beim Schwimmen im See im Sommer, viele Menschen verlieren hierbei ihre Eheringe", sagt Wyes. Weil es ohne spezielle Gerätschaften fast unmöglich sei, im Schnee oder Sand einen Ring wiederzufinden, würden die Detectoristen — so nennen sich die Profi-Schatzsucher — benachrichtigt. Deutschlandweit und auch in Frankreich oder Italien war Wyes schon auf der Suche nach Eheringen.

Nicht immer wird der gewünschte Gegenstand sofort entdeckt. "Oft muss ich mich erst durch jede Menge Müll kämpfen", sagt Wyes. Tresore, Fahrräder, Stacheldraht, Pistolen oder auch Blindgänger finde er regelmäßig in Gewässern. "Der Detektor spürt eben alles auf, was metallisch ist", sagt Wyes.

Roboter mit 50-Meter-Arm

Im Laufe der Jahre hat der Gladbacher sich eine umfangreiche Ausrüstung aus Land- und Wasserdetektoren, Tauchanzügen, Sauerstoffflaschen und speziellen Keschern zusammengestellt. Mehrere Tausend Euro hat der Hobby-Schatzsucher in seine Spezial-Ausrüstung investiert. Seine neueste Anschaffung ist ein Greifarm-Roboter mit integrierter Kamera im Wert von etwa 1000 Euro. "Der Roboter erspart mir so manchen Tauchgang, denn der Arm ragt 50 Meter in die Tiefe und kann auf Knopfdruck Gegenstände von bis zu 40 Kilogramm bergen", sagt Wyes.

Um Geld gehe es dem Schatzsucher nicht bei seinen Aufträgen. 75 Euro berechnet er für die Anfahrt zu einer Suche und zehn Prozent Finderlohn — wenn der Gegenstand tatsächlich gefunden wird. "Es bleibt für mich ein Hobby", betont Wyes. Bei den meisten Suchaufträgen zahle er deswegen auch gerne drauf. "Das schönste ist es für mich, das Gesicht der Menschen zu sehen, deren verloren geglaubte Gegenstände ich wieder beschaffe", sagt der Gladbacher, dessen persönlicher Traum es ist, die Geschichtsbücher der Stadt neu zu schreiben. "Ein Fund wie der Schatz von Odenkirchen, das wäre natürlich ein Riesen-Erfolg", sagt Wyes.

Bald geht's wieder in die Niers — zum zweiten Mal auf der Suche nach einem Ehering

Angefangen hat seine Such-Leidenschaft im Kindesalter. "Archäologie fand ich schon immer spannend", sagt Wyes. Als er in einem Wald seine ersten Fossilien entdeckte, habe er das Suchen professionalisiert, Metallsonden angeschafft und einen Tauchschein gemacht.

Bei seinen privaten Suchen ist der Detectorist heute am liebsten auf den alten Römerwegen im Bereich Mennrath unterwegs. Zahlreiche Münzen und Wurfbeile hat er auf seinen Touren schon aufgespürt. Die Gegenstände werden von ihm restauriert und teilweise Archäologen zur Verfügung gestellt. "Wichtig ist es, dass man vor jeder Suche das Einverständnis des jeweiligen Grundstückeigentümers einholt", betont Wyes.

Sein nächster Auftrag führt ihn in die Niers. Wieder ist es ein Ehering, der in dem Gewässer verloren wurde. "Beim ersten Versuch bin ich gescheitert, aber der Fall lässt mir einfach keine Ruhe. Da muss ich wieder rein", sagt der Schatzsucher.

Weitere Informationen zu Wyes und seinem Team aus Schatzsuchern, die in ganz Europa vernetzt sind, gibt es im Internet unter: www.detectorist.eu.

(apd)
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