Mönchengladbach Gladbacher fotografiert am liebsten Tänzer

Mönchengladbach · Schon als Kind hatte Rolf Georges seine Leidenschaft fürs Fotografieren entdeckt.

 So wird das Kalenderblatt im September aussehen.

So wird das Kalenderblatt im September aussehen.

Foto: Rolf georges

Damals, als die meisten Bilder noch in Schwarz-Weiß abgezogen wurden und das Objektiv an einer Art Ziehharmonika befestigt war. Und später, als die Filme kamen, so furchtbar teuer, dass man bei jedem Motiv dreimal überlegte, auf den Auslöser zu drücken. Damals, als man sich in der Dunkelkammer einsperrte und jedes Bild ein kleines Überraschungspaket war. Rolf Georges ist heute 76 Jahre alt und fotografiert schon sein ganzes Leben lang. Am liebsten steht er vor einer Bühne und fängt die Bewegungen von Tänzern ein. Von sterbenden Schwänen und dem Nussknacker, von Dornröschen, Romeo und Julia.

Seit mehr als zehn Jahren macht der Mönchengladbacher Förderverein Ballettfreunde aus seinen Bildern einen Kalender. Einen ganzen Stapel an Fotos schickt Georges dafür immer an die Ballettfreunde, die er natürlich alle auf einer CD speichert. "Die Auswahl trifft dann die Vorsitzende, die selbst mal im Ensemble getanzt hat", sagt der Hobby-Fotograf. Am besten gefallen ihm die lebhaften Bilder, solche, auf denen die Bewegungen erkennbar sind. Wo Licht und Schatten miteinander spielen, harmonieren, Gegensätze formen. "Die Bilder, bei denen man sehr schnell reagieren muss", erklärt Georges. Den idealen Punkt zu erwischen, ist nicht immer ganz einfach, "dafür muss man schon ein bisschen Ahnung vom Ballett haben", sagt Rolf Georges, der selbst mit 19 ans Theater kam, als die große Bühne der Stadt noch dort stand, wo im Frühjahr das Minto eröffnete. Fast 50 Jahre war Geroges Statist, fotografierte in dieser Zeit immer gern die Tanz-Kollegen.

Heute sei es sehr viel einfacher, solche Bilder zu machen. "Ich drücke einfach mal auf den Auslöser", sagt er. Und wenn's nichts wird, dann löscht er die Datei eben einfach. "Und ich kann die Fotos bearbeiten mit Photoshop", fügt er hinzu. Trotz aller Einfachheit hat er seine Dunkelkammer zuhause noch nicht aufgegeben.

Als der Förderverein zum ersten Mal den Kalender herausgab, wurden "nur" 100 Stück gedruckt. "Durch die hohen Druckkosten blieb nicht viel übrig für die Ballettfreunde", sagt Rolf Georges. Mit der heutigen, moderneren Methode lässt der Förderverein 250 Kalender anfertigen, und ein paar Euro kämen sogar rum. Rolf Georges will davon nichts abhaben. Er als großer Theater- und Ballett-Freund freut sich einfach, dass seine Bilder Jahr für Jahr veröffentlicht werden.

(RP)
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