Mönchengladbach Gladbach will in die Metropolregion Rheinland

Mönchengladbach · Mönchengladbach ist nicht die Schweiz - oder wie IHK-Präsident Heinz Schmidt es auf der Immobilienmesse "Expo Real" 2015 nannte: "Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei." Die Stadt soll Teil der Metropolregion Rheinland werden, in der rund 8,5 Millionen Menschen leben, und deshalb dem entsprechenden Verein beitreten, der in Kürze gegründet wird. Das hat gestern der Planungs- und Bauausschuss beschlossen. Der Rat muss dem in seiner Sitzung am 23. September ebenfalls noch zustimmen.

Bei der Metropolregion handelt es sich um einen Verein, den die Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln zusammen mit Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Städten und Kreisen in der Region gründen wollen. "Den gemeinsamen Interessen des Rheinlands könnte man auf diese Weise mehr Gehör bei Landes- und Bundesregierung sowie bei der EU geben, um dadurch etwa bei Entscheidungen über Fördergelder stärker berücksichtigt zu werden", erklärt die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken.

Der Verein soll die Region in den Bereichen Arbeiten, Wohnen, Wirtschaft, Wissenschaft, Verkehr, Tourismus, Kultur und Sport gemeinsam positionieren - vor allem bei überregionalen Planungen wie dem Bundesverkehrswegeplan. Die Ausrichtung des Vereins wird in einer Vollversammlung festgelegt. Eine Steuerungsgruppe mit dem Landschaftsverband Rheinland, Oberbürgermeistern, Landräten, Wirtschaftskammern und Regionalmanagement hat einen Satzungsentwurf bearbeitet, der nun den Räten und Kreistagen in der Region zur Abstimmung vorgelegt wird. Der Gladbacher Ausschuss war gestern einer der ersten, der zustimmte. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht abgehängt werden. Deshalb begrüße ich die schnelle Reaktion", sagte CDU-Ratsherr Michael Schroeren. Planungsdezernent Gregor Bonin betonte: "Es bleibt nichts anderes übrig, als gewisse Themen regional zu lösen. Die Möglichkeit beizutreten ist unschätzbar." Das Land drängt darauf, der vom Kabinett verabschiedete Landesentwicklungsplan schreibt regionale Kooperationen vor.

"Ich halte es für sinnvoll, einen solchen Verbund zu institutionalisieren", sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. "Ein gemeinsames Vorgehen verschafft auf nationaler wie internationaler Bühne mehr Gehör und bringt die gesamte Region wirtschaftlich, aber auch in vielen anderen Bereichen weiter nach vorne." Den jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 22.000 Euro muss die Kämmerei im Haushalt unterbringen.

(RP)
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