Mönchengladbach Gefährliche Einsätze

Mönchengladbach · Fast 40000-mal musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr ausrücken. Viele Menschen konnten gerettet werden, aber für manche kam auch jede Hilfe zu spät.

 Angriff auf die Feuerwehr in Dortmund.

Angriff auf die Feuerwehr in Dortmund.

Foto: Christian Breuer

Es gibt Einsätze, die erschüttern auch erfahrene Feuerwehrleute zutiefst. Beispiel: der Unfall des 20-jährigen S-Bahn-Surfers. Am 1. April war der junge Mann auf einen Waggon geklettert und hatte sich dort an einem Lichtbogen lebensgefährlich verletzt. "Durch den Stromschlag verdampft das Wasser im Körper, und man brennt innerlich regelrecht aus”, weiß der Feuerwehrchef. Das Bild, das sich am Mönchengladbacher Hauptbahnhof den Zeugen bot, muss grauenvoll gewesen sein. Sie mussten von Notfallseelsorgern betreut werden.

Notfallseelsorger wurden auch nach dem Unfall an der Hofstraße am 20. Mai angefordert. Dort war eine 47-jährige Rollerfahrerin unter einen Lkw geraten. "Wir haben drei Stunden gebraucht, um die Frau befreien zu können”, berichtet Feuerwehrchef Jörg Lampe. Noch am Einsatzort habe amputiert werden müssen.

Verheerende Folgen

Der erste Großbrand im Jahr 2009 führte die Feuerwehr zur GEM. Am 13. Januar fiel die größte Halle des Unternehmens im Nordpark den Flammen zum Opfer. Bereits beim Eintreffen der Einsatzkräfte schlugen die Flammen aus dem Gebäude.

Am 13. März brannte eine Lagerhalle auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs an der Breitenbachstraße. Wegen der starken Rauchentwicklung waren zunächst die Anwohner aufgefordert worden, vorsorglich Fenster und Türen zu schließen. Später stellte sich heraus, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestand. Und schon wieder war eine Lagerhalle betroffen: Stundenlang kämpfte die Feuerwehr gegen die Flammen auf dem Bahngelände an der Eisenbahnstraße. Während der Löscharbeiten gab es eine gefährliche Entzündung.

Am 13. September brannte es in einem Mehrfamilienhaus an der Roermonder Straße. Die Bewohner hatten das Gebäude bereits verlassen, die Feuerwehr rettete Katzen und Kleintiere aus dem Haus. Kompliziert, weil schwer erreichbar, war der Einsatz an der Geistenbecker Straße. Dort brannte am 15. Oktober eine Wohnung im Dachgeschoss komplett aus. Die Familie war zum Glück nicht zu Hause.

Am gleichen Tag wurde die Feuerwehr zu einem weiteren Unglück gerufen. An der Mülgaustraße schlugen Flammen aus dem zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses. Sechs Menschen wurden verletzt. Eine Frau erlag später ihrer schweren Rauchvergiftung.

Verheerende Folgen hatte auch das Feuer an der Rheindahlener Straße am 20. Oktober. Für einen bettlägerigen Mann kam jede Hilfe zu spät.

(RP)
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